BÜCKEBURG (hb/m). Walter Hirche (FDP), Niedersächsischer Minister für Wirtschaft, Verkehr und Arbeit, hat sich im stadteigenen Hafen Berenbusch umgesehen und ist von Bürgermeister Reiner Brombach und Landrat Heinz-Gerhard Schöttelndreier über die Planungen für den Ausbau des Containerhafens in Minden sowie die Auswirkungen auf die Stadt Bückeburg und den Landkreis Schaumburg informiert worden. Aufgrund des Regenwetters wurde ein Abschlussgespräch im Historischen Ratssaal geführt, an dem unter anderem auch die FDP-Kreisvorsitzende Renate Jobst, die Ortsverbandsvorsitzende Brigitte Bödeker, der FDP-Ratsherr Reiner Homeier und der FDP-Landtagskandidat Paul-Egon Mense teilnahmen.
"Der Containerhafen wird europäische Bedeutung bekommen – für Bückeburg und den Landkreis Schaumburg bedeutet es einen erheblichen Schritt nach vorn, den Hafen Berenbusch aktivieren zu können", sieht Landrat Heinz-Gerhard Schöttelndreier das Projekt grundsätzlich positiv. In Ostwestfalen sei es ein Modellprojekt, auf niedersächsischer Seite wolle man mithalten. Bürgermeister Reiner Brombach berichtete von einer Vereinbarung, die in dieser Woche unterschrieben werden soll und zwei Landkreise und zwei Städte in einem Planungsverbund zusammenführen wird.
Die Planungen sollen bis Ende 2008 abgeschlossen und das Projekt bis 2012 realisiert werden. Sowohl Brombach als auch Schöttelndreier sprachen die "berechtigten Sorgen der Bürger in Cammer und Berenbusch" im Hinblick auf den Anlieferverkehr für Minden aus dem Osten an. "Der Mindener Hafen und das Gewerbegebiet werden gebaut – so haben wir eine Chance, die Planungen aktiv und konstruktiv zu begleiten und unsere Interessen in die Planungsgesellschaft einzubringen", erläuterte Schöttelndreier.
Zurzeit werden im Hafen Berenbusch etwa 150.000 Tonnen umgeschlagen, davon 80.000 Tonnen Öl, 40.000 Tonnen Kies und 30.000 Tonnen Getreide und Holz. Durch die für 2008 geplante Bioethanolanlage kommen noch einmal 160.000 bis 180.000 Tonnen hinzu. Brombach deutete an, dass die 16 Hektar große Betriebsfläche des Hafens Berenbusch um weitere sechs Hektar erweitert werden soll. Weitere Ausbauarbeiten sind erforderlich, weil eine Verladung der neuen Mengen mit zwei Liegeplätzen nicht möglich sein wird. Ein Teil der alten Speicher soll abgerissen werden, um zusätzlichen Platz für Rangiermöglichkeiten der Schiffe zu erhalten.
"Ich habe vor Ort konkrete Eindrücke gewinnen können und nützliche erste Informationen erhalten, um mich gedanklich auf konkrete Anträge vorzubereiten", so Walter Hirche. Der Minister bezeichnete es als erfreulich, dass man sich nicht durch willkürlich entstandene Landesgrenzen irritieren lässt und die gute Lage für ein umweltfreundliches Verkehrsmittel ausnutzen will. "Das Hafenkonzept ‚RegioPort Weser’ ist eine gute Sache", meinte Hirche und fügte schmunzelnd hinzu, "dass der Hafen das Duisburg Ostwestfalens werden kann". Brigitte Bödeker sprach bereits zu Beginn des Gesprächs aus, was alle dachten: "Wir hoffen auf Unterstützung und Förderung." Foto: hb/m