BÜCKEBURG. Die diesjährige Waldwoche der Kinder aus dem Heilpädagogischen Bereich des Bodelschwingh-Hauses, muss für die Regenwürmer eine wahre Festwoche gewesen sein, denn es hat mit einer Ausnahme jeden Tag geregnet.
In der Nacht zum Montag schüttete es besonders heftig und alle erwachsenen Walderoberer, die in der Nacht von dem heftigen Regen aufwachten, fragten sich schon, ob sie am Morgen mit dem Boot durch den Wald paddeln sollten. Doch wenn elf kleine Engel reisen stimmt sich das Universum gnädig und somit stoppte der Regen pünktlich zur Ankunft auf dem Waldparkplatz bei Brandshof.
Am ersten Tag sollte die nähere Umgebung erkundet und vor allem wahrgenommen werden. Für einige unserer Waldkobolde aus dem Heilpädagogischen Kindergarten der Lebenshilfe war unser Projekt die erste Begegnung mit dem Wald und seinen Bewohnern. Die Kinder konnten den Wald mit allen Sinnen wahrnehmen.
Auch die Therapeuten verlegten ihre Förderung in den Wald und somit eroberte Phillip gemeinsam mit der Physiotherapeutin den großen Sandberg im Steinbruch und Anna erforschte gemeinsam mit der Logopädin die "Kriech- und Krabbeltiere" im Unterholz.
Der zweite Tag führte zur Quelle, die sich durch den Dauerregen bereits zu einem reißenden Fluss entwickelt hatte. Alle Kinder waren fasziniert von dem Wasser, das sich von oben auf sie ergoss und von unten in ihre Schuhe floss. In der Mittagszeit fuhren sie dann zurück in den Kindergarten wo Kinder und Kleidung trocknen sollten. Im Bewegungsraum wurde ein Ku-schelnest mit Decken und Kissen aufgebaut, so dass am nächsten Tag wieder alle Kinder mit strahlenden Gesichtern bereit waren für das nächste Abenteuer im Wald.
An diesem machten wir Bekanntschaft mit den Tieren von Brandshof. Fleißige Sammler hatten die Kinder mit reichlich Kastanien und getrocknetem Brot versorgt. Diese wurden an die Pferde, den Esel, die Ziege und die Rehe verfüttert. Am letzten Tag besuchten die Bodelschwingh-Kinder den Waldkindergarten der "Pützelzwerge" am Forsthaus Halt. Dort hatten alle zusammen viel Spaß auf der Waldrutsche und beim toben im Matsch.
Nachdem alle wieder bei Brandshof angekommen waren, entdeckten die Kinder einen schmalen, dicht bewachsenen Weg im Wald, der ins Land der Elfen und Kobolde führen sollte. Dort gab es Höhlen unter Baumwurzeln, einen Baum mit Nase, Lianen zum hin und her schwingen, Regentropfen, die sich in unzähligen Spinnennetzen verfingen und vielleicht auch eine kleine Fee, die Kinderwünsche erfüllt.
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