1. Die Schaumburger Wappen – Heimatbewusstsein in Symbolen Ausstellung im Staatsarchiv / Schaumburger Städte- und Gemeindewappen

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    BÜCKEBURG (hb/m). Eine Ausstellung im Staatsarchiv (Schloss) vermittelt wissenswerte Details über Wappenkunde, Wappenkunst und Wappenrecht. Zu sehen sind fast alle heimischen Städte- und Gemeindewappen, die auf Briefköpfen, Siegeln und Fahnen geführt werden.

    Heraldik bedeutet Wappenwesen und umfasst die Bereiche Wappenkunde, Wappenkunst und Wappenrecht. Als Disziplin der Geschichtswissenschaft gehört sie zu den historischen Hilfswissenschaften. Die Wappenkunde beschäftigt sich mit dem Aufbau von Wappen, deren Bedeutung und der Bedeutung der einzelnen Teile und Symbole der Wappen.

    Schon aus prähistorischer Zeit ist bekannt, dass verschiedene Stämme ihre Kultur auch in ihrem Äußeren repräsentieren. Dazu dienen neben verschiedener Kleidung und Kopfschmuck auch bevorzugte Farben und Symbole. Es war Brauch, dass die Krieger und insbesondere die Heerführer der Völker Babylons, Persiens, Chinas und auch der alten Griechen auf ihre Schilder und Fahnen verschiedene Zeichen und Figuren setzten.

    Obwohl sich in der Neuzeit der Kreis der Wappenberechtigten erweiterte, so offenbarte er dennoch Vorrechte, die den Inhabern zugestanden wurden. Nach Fortfall der Wappen verleihenden Monarchen garantierte die Aufnahme in die Wappenrolle, dass niemand anderes das gleiche Symbol tragen durfte. Nach deutschem Recht darf heute jede natürliche oder juristische Person ein eigenes Wappen wählen und führen und ist vor der willkürlichen Führung durch Andere durch das BGB geschützt. Im englischsprachigen Raum gibt es bis heute staatliche Heroldsämter, welche die Wappenberechtigung prüfen und gewählte Wappen in einem Verzeichnis festhalten. Auch viele englische zum Knight geschlagene Personen besitzen ihr eigenes Wappen, wie beispielsweise Elton John und Paul McCartney.

    "Weniger ist mehr" heißt die Devise bei der Gestaltung eines Wappens.

    Um ein Wappen eindeutig erkennbar zu machen, sollte die Zahl der Farben, Felder und Figuren möglichst gering sein, und die Figuren sollten den Schild weitgehend ausfüllen. "Die Mehrzahl der heimischen Wappen ist in Ordnung", meint Dr. Hubert Höing, der Leiter des Staatsarchivs. Einige wenige seien einfach "überladen und zu detailverliebt". Manchmal sei die Farbgestaltung nicht gelungen. Auf mehr als zwei Dritteln der heimischen Städte- und Gemeindewappen ist das Schaumburger Nesselblatt zu sehen. Das Staatsarchiv ist montags bis freitags von 8 bis 16 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei. Foto: hb/m