BÜCKEBURG (hb/m). Im einzigartigen Ambiente des Palais an der Herminenstraße, in dem die berufsbildenden Schulen Dr. Kurt Blindow untergebracht sind, hat Friedel Pörtner seinen Abschied aus der großen Politik, das Ende seiner 18-jährigen Tätigkeit als CDU-Abgeordneter im Niedersächsischen Landtag, gefeiert. Gleichzeitig hatte er zu einer Nachfeier seines 65. Geburtstages eingeladen.
Zum Gratulieren und Feiern waren Familienangehörige, Freunde, zahlreiche politische Wegbegleiter sowie Vertreter der Banken, Behörden, Kirche und aus den Bereichen Kultur und Sport erschienen. "Es beginnt nun der dritte Lebensabschnitt, ich bin nicht verzagt und habe meinen Abschied aus der Landespolitik frühzeitig mit meiner Familie abgesprochen und verkündet", meinte Friedel Pörtner. Er sagte Danke für alles, "was ich für die Gesellschaft tun durfte". Es sei eine große Ehre und Genugtuung für ihn, mit so vielen Menschen zu feiern.
Pörtner gestand, sich beim Chef der Protokollabteilung der Landesregierung bezüglich der Reihenfolge der Begrüßung der hochrangigen Gäste Rat geholt zu haben. Namentlich begrüßt wurden vom Gastgeber der Niedersächsische Ministerpräsident Christian Wulff, "die Nummer 2 der Bundes-CDU", Professor Dr. Jörn Ipsen, als Präsident des Staatsgerichtshofes der höchste Repräsentant der Judikative, die Vizepräsidentin des Landtages, Ulrike Kuhlo, die Landesminister Bernd Busemann, Uwe Schünemann, Hans-Heinrich Sander, David Mc Allister, der Vorsitzende der CDU-Landtagsfraktion, Landrat Heinz-Gerhard Schöttelndreier mit seinem Stellvertreter Horst Sassenberg, Bürgermeister Reiner Brombach mit seinem 2. Stellvertreter Peter Kohlmann sowie der "langjährige politische Gegner" Alfred Reckmann.
Ulrike Kuhlo ist Pörtners "Wuseligkeit" aufgefallen. Er sei immer mit Akten unterwegs gewesen, immer in Eile und unter Druck, andererseits auch "bescheiden und harmoniebedürftig". Sie überreichte dem bekennenden VfB-Stuttgart-Anhänger einige Fan-Artikel. "Ich konnte mich neun Jahre lang auf Friedel Pörtner verlassen – ein wirklicher Freund, im wahrsten Sinne des Wortes konservativ", so Christian Wulff. Pörtner habe sich für seine Partei und die Region eingesetzt und habe häufig etwas erreichen können. Kein Weg sei ihn zu weit und kein Termin zu lästig gewesen. Er habe manchmal geglaubt, so Wulff, dass Pörtner doch katholisch sei, weil er ein "Mann des weißen Rauchs" sei, den er gern aufsteigen lässt.
David Mc Allister kann sich einen Friedel Pörtner im Ruhestand nicht vorstellen. 1968, als andere hinter Dutschke hinterhergelaufen sind, sei Pörtner Mitglied der Jungen Union geworden. 1975 wurde Pörtner im Alter von 33 Jahren Vorsitzender des CDU-Kreisverbandes. 1990 wurde er in den Landtag gewählt und hat sich der Medienpolitik verschrieben. Mit "Don Alfredo" habe er im Zug die Ausschusssitzungen vorweggenommen. Mc Allister bezeichnete Pörtner und Reckmann als das "Dream-Team der Niedersächsischen Medienpolitik". Er habe sich zu Beginn seiner Tätigkeit im Landtag erst daran gewöhnen müssen, "dass Pörtner sich ständig umdreht, wenn er mit Dir spricht". Mc Allister abschließend: "Friedel, Du hast Deinen Dienst getan".
Landesbischof Jürgen Johannesdotter dankte "dem Mitbürger und Mitchristen für die Bereitschaft, Verantwortung zu tragen". Pörtner habe anvertraute Talente eingesetzt für andere und seinen Beitrag geleistet. Foto: hb/m