BÜCKEBURG (hb/m). "König, König – wer wird denn heut‘ nun König?" Erstmalig gaben die Jurymitglieder am Samstagabend gegen 21.45 Uhr singend die Auflösung dieser spannenden Frage bekannt. Zur Melodie von "Alice" hieß es: "Er war viele Jahre unser Stadtmajor, und weil das sehr gut war singen wir heute im Chor – der Siegfried Klein ist unser König".
Grünkohlkönig Siegfried Klein (li.) mit seinem Vorgänger Jürgen Harmening.
Die Jury-Mitglieder begründen singend ihre Wahl.
Albert Brüggemann (li.) nimmt Jürgen Harmening die Königskette ab.
Küchenchefin Diana Gneist serviert den schmackhaften Grünkohl.
FOTO 5: Die Grünkohlfreunde feiern Siegfried I.
70 Mitglieder und Freunde des Dr. Witte Rotts in der 2. Kompanie des Bürgerbataillons Bückeburg waren zum Grünkohlessen in die "Altdeutsche Stube" des Hotel/Restaurants "Brauhaus" gekommen und haben sich 30 Kilogramm Wintergemüse mit Kassler und Würsten zum Schaumburger Bier schmecken lassen. "Gut und deftig", "schmackhaft und reichlich", gab es von allen Seiten reichlich Lob für den mazedonischen Wirt Momo Todorowski und sein Brauhaus-Küchenteam.
Nach dem Essen und einer ersten Runde Korn sorgte der Redakteur und Kabarettist Ulrich Reineking für lustige Momente. Zu Beginn seines Vortrages wunderte sich Reineking, warum man Friedel Pörtner nicht eingeladen hatte. Er wäre doch, so der Kabarettist, ein guter Sponsor für eine Abschiedsrunde gewesen, um dadurch wenigstens in guter Erinnerung zu bleiben.
"Es war eine feine Sache mit dir, du trittst nun in den Kreis der Ehemaligen ein", so Rottleiter und Cheforganisator Albert Brüggemann zu Jürgen Harmening. Der Grünkohlkönig des Jahres 2007 musste sich von der Königskette trennen und bekam eine Erinnerungsnadel ans Revers gesteckt. Harmening fordert zur Unterstützung der Initiative "Rettet die Hausmannskost und damit auch den Grünkohl" auf.
Man solle den Tieren den rohen Fisch lassen. Zudem sei er sicher, dass eine Frühlingsrolle nicht besser über die trüben Novembertage hinwegtrösten könne als "unser Grünkohl".
Albert Brüggemann übernahm dann die Proklamation des neuen Königs Siegfried I. Klein erhielt eine von Bürgermeister Reiner Brombach unterschriebene Ehrenurkunde, in der ihm seine Verdienste um Tradition und Brauchtum rund um den Grünkohl und die Geselligkeit bescheinigt werden. "Nach dem Grünkohlessen fühle ich mich so stark, dass ich zum Schloss laufen könnte, um dem Fürsten zu sagen, dass ich nun der Herrscher bin", meinte Klein lachend. Er sagte zu, das Altstadtrott auf dem nächsten Weihnachtsmarkt zu unterstützten, wenn wieder zugunsten von "Brot für die Welt" ein Grützeessen angeboten wird.
Der Grünkohlkönig soll dann die Passanten in der Fußgängerzone ansprechen und an den Stand locken. "Ich wollte in dieser Stadt immer schon einmal König werden", offenbarte Klein. Es habe aber beim Bürgerschießen nicht einmal zu Ritterwürden gereicht. Es sei nun eine "späte Rache", noch einmal adelig zu werden, die "Krönung meines Lebens". König Siegfried I. versprach, für die Zeit seiner Regentschaft ein angenehmer Zeitgenosse zu sein und spendierte umgehend eine Runde. Foto: hb/m