BÜCKEBURG (hb/m). Im Mittelpunkt der von NDR 1 Radio Niedersachsen live aus dem VfL-Vereinsheim übertragenen Sendung "Sportland" haben die Probleme der Vereine in der Region, das Ehrenamt, der Nachwuchs, neue Breitensportangebote wie Nordic Walking, Integration und die Finanzen gestanden. Peter Berg hat die Sendung, die von 21.05 bis 21.30 Uhr lief, moderiert und mit Martin Brandt, Vize-Präsident VfL Bückeburg, Karl Rothmund, Präsident des NFV, Marco Vankann, Vorsitzender NFV-Kreis Schaumburg, Karl-Heinz Drinkuth, NFV Ehrenamtskommission, Dr. Ahmet Centindere, Präsident SV Union Stadthagen und dem ehemaligen Landtagsabgeordneten Friedel Pörtner, langjähriger sportpolitischer Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, diskutiert.
"Im schönen Kreis Schaumburg gelegen, hier kann man herrlich Urlaub machen, tolle Umgebung – auch Sport wird hier getrieben", eröffnete Peter Berg am Montagabend die Live-Sendung. Der VfL Bückeburg stehe für eine große Zahl von Vereinen mit ähnlichen Problemen. "Eine große Anerkennung für Karl-Heinz Drinkuth und für die Region" nannte der NDR-Redakteur die Verleihung des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Drinkuth stehe für über zwei Millionen ehrenamtlich Mitarbeiter/innen im Sport.
"Man muss die Leute gezielt ansprechen, es fehlt an qualitativen Mitarbeitern", antwortete Drinkuth auf die Frage, wie man Menschen für ein Ehrenamt gewinnen kann.
Der DFB habe vor zehn Jahren ein Konzept entwickelt und ein Netzwerk aufgebaut. Die Ehrenamtsbeauftragten sollen Lücken in den Vereinen schließen und Ausschau nach geeigneten Mitarbeitern halten. "Wir haben alle Mitglieder angeschrieben, um neue Strukturen und Organisationsteams vorzustellen", erläuterte Martin Brandt das Konzept des VfL. Immerhin seien 80 Mitglieder zu einem Treffen erschienen. Die Probleme werden nun in Arbeitskreisen abgearbeitet.
"Woher bekommt ein Verein, umringt von großen Ballungszentren wie Hannover, Osnabrück und Bielefeld, Nachwuchs?" Für Martin Brandt ist klar, dass ein Verein sich öffnen und in der Schule Werbung machen muss. Außerdem sei es erforderlich, ständig das Sportangebot zu optimieren, um konkurrenzfähig zu bleiben.
"Der VfL mit 20 Jugendmannschaften, fünf Männer- und zwei Damenmannschaften kann sich sehen lassen", weiß Friedel Pörtner und sprach im Zusammenhang mit dem VfL Bückeburg von einem "sportpolitischen Juwel" und lobte den "familiären Charakter dieses Vereins".
Dr. Ahmet Centindere, der Präsident des SV Union Stadthagen, glaubt, dass sich "durch den Sport viel bewegen lässt". Der Verein hatte in der vergangenen Saison bei einem Fairness-Wettbewerb des NFV den siebten Platz unter mehr als 1200 Vereinen belegt. "Fußball ist mehr als ein 1:0" (Aegidius Braun), "Der Ball ist unser Dolmetscher" (Sepp Herberger), zitierte NFV-Präsident Karl Rothmund zwei DFB-Repräsentanten.
Die Herberger-Stiftung, so Rothmund, bemühe sich um die Integration von behinderten Menschen und Menschen mit Migrationshintergrund. Vor zwei Wochen erst sei eine Blinden-Bundesliga gegründet worden. "Integration kann man nicht verordnen, sie muss in den Vereinen passieren", fordert Rothmund.
"Die Finanzen sind unsere Achillesferse", musste Brandt einräumen. 25 Prozent des Etats werden aus den Mitgliedsbeiträgen und 10 Prozent aus den Zuschauereinnahmen gedeckt. Zwei Drittel der Einnahmen stammen von Sponsoren. Man habe, so der VfL-Vizepräsident, aber ein breites Fundament geschaffen mit einem Förderkreis, dem 110 Privatpersonen und Firmen angehören.
"Es macht viel Freude, über die vielfältigen sportlichen Aktivitäten und die Menschen im Sportland Niedersachsen zu berichten", meinte Peter Berg im Anschluss an die Live-Sendung, die von etwa 60 Zuhörern im Vereinsheim verfolgt wurde. Foto: hb/m