1. Eine Trauung hat Vorrang

    Präsident des Europäischen Parlaments trägt sich in das Goldene Buch ein

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    BÜCKEBURG (mr). Bürgermeister Rainer Brombach hat dem hochrangigen Referenten einen Einblick in die Geschichte des Wilhelm-Külz-Zimmer im Ratskeller gegeben, weil der eigentliche Raum für offizielle Empfänge, der Historische Ratssaal, belegt war. Und "eine Trauung geht selbst dem Europäischen Parlament vor", begrüßte er den Präsidenten des Europäischen Parlaments (EP), Prof. Dr. Hans-Gert Pöttering, humorvoll, als dieser am vergangenen Freitag auf Einladung der Konrad-Adenauer-Stiftung und seines Freundes Friedel Pörtner in die Residenzstadt reiste, um im "Mittagsgespräch" zu referieren und sich in das Goldene Buch einzutragen.

    Seit 1979 wohnt Pöttering als Abgeordneter dem EP bei. "Sie haben das Pflänzchen Europa sehr nah miterlebt", so Brombach, aus dem "mittlerweile 27 Staaten" geworden sind. "Unsere Hoffnung und Erwartung ist, dass sich Grenzen weiterhin öffnen." Doch das sei ein "sorgsames Geschäft", das "wir bei Ihnen und Ihren Kollegen in guten Händen wissen." Und dann fügt der Bürgermeister hinzu: "Für uns spielt Europa eine große Rolle, insbesondere was die Förderung anbelangt." Er berichtete dem Präsidenten, dass die EU-Förderung zur Erweiterung des Hubschraubermuseums so gut wie sicher gestellt sei.

    Das freute Pöttering: "Europa beginnt hier in Bückeburg, da wo man zuhause ist."

    Seit 2007 sitzt Pöttering dem EP vor. Und hat über seine verantwortungsvolle Aufgabe seinen Humor nicht verloren: "Eines unterscheidet uns, Sie haben eine wunderbare Amtskette." In entspannter Atmosphäre plauderten er und Brombach weiter, sparten aber auch ernste Themen wie China nicht aus. China sei ein ganz wichtiges Land für die EU, so Pöttering. Dennoch dürfe man nicht hinnehmen, was in Tibet passiert. "Die Spiele müssen stattfinden, aber man darf den Chinesen keinen Freibrief geben." Im Übrigen habe der EP schon vor der Vergabe der Olympischen Spiele empfohlen, nicht in ein Land zu gehen, wo Menschenrechte und Demokratie nicht gelebt werden.

    Im Übrigen gab das sympathische "Oberhaupt" der europäischen Parlamentarier dem Bürgermeister Recht: Eine Trauung habe Vorrang. Foto: mr