1. Waschbär ist auf dem Vormarsch Versammlung / Kreisjägermeister Heinrich Stahlhut-Klipp erläutert Statistik

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    BÜCKEBURG/LANDKREIS (hb/m). Auf der Jahreshauptversammlung der Kreisjägerschaft im Bückeburger Rathaussaal hat Kreisjägermeister Heinrich Stahlhut-Klipp von einer drastischen Zunahme des Schwarzwildes im Landkreis Schaumburg berichtet. Die Wildschwein-Strecke ist im Jagdjahr 2006/2007 auf über 1200 Stück angestiegen; dies ist mehr als eine Verdoppelung gegenüber dem Vorjahr. Auch die Rekordstrecke von 1066 im Jagdjahr 2005/2006 wurde somit deutlich übertroffen.

    Stahlhut-Klipp machte vor allem die milden Winter und den vermehrten Anbau von Mais und Raps für den Anstieg der Borstentiere verantwortlich. Diese Entwicklung sei in ganz Deutschland zu beobachten. Neben Schäden in der Landwirtschaft drohe somit stets das latente Risiko eines Ausbruchs der Schweinepest.

    Auch die Fuchsstrecke ist nach den Worten des Kreisjägermeisters mit 1.141 Stück deutlich höher als im Vorjahr ausgefallen. Ohne die Tollwut fehle dem Fuchs seit Jahren ein natürlicher Feind. Als deutlich zu hoch bezeichnete Stahlhut-Klipp bei der Rehwild-Strecke von rund 2.000 Stück den Anteil des Fallwildes durch den Straßenverkehr. Während beim Rehwild in den Forstrevieren nur etwa sieben Prozent Fallwild waren, seien es in den Feldrevieren beinahe 30 Prozent gewesen.

    Auf dem Vormarsch ist der Waschbär im Landkreis Schaumburg. 68 Stück verzeichnet der Streckenbericht für das vergangene Jagdjahr. Diese Tiere, so Stahlhut-Klipp, seien eindeutig aus dem Landkreis Hameln-Pyrmont eingewandert, da sie ausnahmslos östlich des Bückebergs zur Strecke kamen. Konstant auf niedrigem Niveau zeigt sich die Strecke der Feldhasen mit 955 Stück.

    Durch die katastrophalen Auswirkungen der sogenannten Chinaseuche sind die Wildkaninchen praktisch aus dem Landkreis Schaumburg verschwunden. Restbestände wurden nur noch in einigen Parks und auf Friedhöfen beobachtet. Während es für Haus- und Zuchtkaninchen seit Jahren eine sichere Impfung gebe, könne man Wildkaninchen draußen natürlich nicht impfen. "Bei allen anderen Infektionen erholen sich die Populationen in freier Wildbahn irgendwann – hier ist das leider nicht der Fall", so Heinrich Stahlhut-Klipp. Foto: hb/m