BÜCKEBURG (hb/m). Bei seiner Wahl zum Präsidenten des VfL Bückeburg vor vier Wochen hatte Martin Brandt den Rücktritt vom Amt des Vorsitzenden der Fußballabteilung angekündigt (wir berichteten). So musste auf der Jahreshauptversammlung der Fußballer ein neuer Vorsitzender gewählt werden. Einziger Kandidat war der 50-jährige Ralf Vogt, Rechtsanwalt in Bückeburg, der einstimmig gewählt wurde.
Klaus Feldhaus (r.) erhält von Martin Brandt den Fair-Play-Pokal.
Martin Brandt hatte zuvor einen ausführlichen Rückblick auf die vergangene Saison und die Entwicklung des Vereins gegeben. Das sportliche Abschneiden, überschattet vom Abstieg der 1. Herrenmannschaft, falle "eher unbefriedigend" aus. "Wir waren anscheinend zu verwöhnt nach den schönen Erfolgen in den zurückliegenden Jahren", meinte Brandt bezüglich des Anspruchsdenkens. Mit dem "bescheidenen Etat und der Beschränkung auf heimische Spieler sei es keine Selbstverständlichkeit, in einer sich zunehmend semiprofessionell gestaltenden Liga mitzuspielen".
Man werde aber nicht die Geduld verlieren und auf das Geschick der Trainer setzen, um langfristig die sportlichen Ziele zu realisieren. "Wir werden aber keine unüberlegten Sachen machen, nur um kurzfristig eine Klasse erhalten oder erreichen zu können", vertraut Brandt weiterhin auf das langfristige Konzept. Die Jugendarbeit bleibe auch zukünftig das sportliche Fundament. Brandt gefallen nicht die Methoden bei der Abwerbung von Spielern, die zunehmend "aggressiver und auch rücksichtsloser" werden. Er rief alle Vereine auf, "sich vernünftig und verantwortungsbewusst dieser Situation zu stellen und respektvoll miteinander umzugehen". Ehrenpräsident Erich Koch ("freundschaftliche, kameradschaftliche Zusammenarbeit") und der stellvertretende Vorsitzende der Fußballabteilung Uwe Völkening ("du hast unsere Philosophie nie verkauft") würdigten Brandts Wirken. Martin Brandt ist 1974 im Alter von acht Jahren Mitglied im VfL Bückeburg geworden. 1984 wurde er zunächst Juniorenspieler und hat in den folgenden Jahren das Tor der 1. und 2. Herrenmannschaft gehütet. Seit 1997 ist er Vorsitzender der Fußballabteilung gewesen. 2001 wurde er zugleich zum Vize-Präsidenten des Gesamtvereins und im Mai dieses Jahres dann zum Präsidenten gewählt. Jugendleiter Werner Heinke gab einen ausführlichen Überblick über den Saisonverlauf der 19 aktiven Jugendmannschaften. Viele Gegner, die zum ersten Mal nach Bückeburg kommen, hätten sich erstaunt über die gepflegten Sportanlagen gezeigt. Da dies zumal in Zeiten knapper Mittel keine Selbstverständlichkeit sei, dankte Heinke dafür ausdrücklich der Stadt Bückeburg. Schatzmeister Wolfgang Kumpf legte einen ausgeglichenen Haushalt vor. Man sei in hohem Maße auf Sponsoren und Förderer angewiesen. Die Abteilung ist um 32 auf 524 Mitglieder angewachsen. Die Jugendlichen haben daran einen Anteil von 55 Prozent. Mit dem Fair-Play-Pokal wurde Klaus Feldhaus ausgezeichnet. Martin Brandt nannte Feldhaus in seiner Laudatio "einen Fußballer mit Leib und Seele, einen richtig guten Torwart". Feldhaus habe mehr als 20 Jahre eine sportliche Haltung gezeigt – als Spieler, Trainer, Betreuer, Organisator, Trainer der 2. Mannschaft, Stadionsprecher und Mitglied im Vorstand der Fußballabteilung.
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