BÜCKEBURG (hb/m). Mit einem großzügigen Angebot will der Schaumburg-Lippische Heimatverein um neue Mitglieder werben. Wer bis zum 31. August 2008 eine Beitrittserklärung unterschreibt, bekommt den Gegenwert eines kompletten Jahresbeitrags (15 Euro) geschenkt. Als Dankeschön-Bonbon gibt es ein Exemplar der letzten, vor ein paar Monaten erschienenen "Schaumburg-Lippischen Mitteilungen", ein 220 Seiten starkes Buch mit neun wissenschaftlich fundierten Beiträgen zur heimischen Geschichte. Der Band ist von dem promovierten Historiker und stellvertrenden Leiter des Bückeburger Staatsarchivs, Stefan Brüdermann, vorbereitet und zusammengestellt worden und ist im Buchhandel ebenfalls erhältlich. "Wir stellen unser Licht noch viel zu sehr unter den Scheffel", sieht Vereinsvorsitzender Dr. Wolfgang Vonscheidt in den Bereichen Mitgliederwerbung und Öffentlichkeitsarbeit noch einen großen Nachholbedarf. So seien die außerordentlichen Leistungen des Vereins, wie die Trägerschaft des Museums, die Herausgabe von zwei Publikationsreihen ("Mitteilungen" und "Heimat-Blätter") sowie die Veranstaltung von jährlich über hundert Vortragsabenden, Gesprächskreisen und Studienfahrten in der Öffentlichkeit kaum oder gar nicht bekannt.
Um dieses Leistungsangebot für die Allgemeinheit aufrechterhalten zu können, ist der Verein weiter auf einen großen Mitgliederstamm angewiesen. Der ist jedoch im Laufe der letzten zehn Jahre um rund 20 Prozent auf 1.156 Personen geschrumpft. Hauptursache ist die hohe Altersstruktur. Vonscheidt hofft, mit dem neuen Exklusiv-Angebot dem Trend entgegenwirken zu können. "Das als Eintrittsgeschenk angebotene Buch hat eine so hervorragende Qualität und beinhaltet so viele neue und bisher unbekannte Informationen, dass es für jeden historisch und heimatkundlich interessierten Zeitgenossen eine Bereicherung darstellen muss".
Beschrieben werden unter anderem das Funktionieren der Schaumburg-Lippischen Justiz im Nationalsozialismus, die Pferdezucht am Bückeburger Hof und die Siedlungsgeschichte von Hevesen und Scheie. Ein besonders spektakulärer Fall ist das Schicksal des aus Bückeburg stammenden Medizinalprofessors Theodor Meyer-Steineg. Der zu seiner Zeit sehr bekannte Wissenschaftler hatte während des Dritten Reiches verzweifelt versucht, seine jüdische Herkunft zu verschleiern, indem er sich als unehelicher Sohn der Bückeburger Fürstenfamilie ausgab. Eine weitere spannende Geschichte beschäftigt sich mit der Spurensuche nach einem Meisterwerk des großen Renaissancekünstlers Adrian de Fries, dessen Figurengruppe "Farnesischer Stier" einst in Bückeburg gestanden haben soll und später auf mysteriöse Weise über Amsterdam in das Schlossmuseum Gotha verschwunden ist.
Weitere Informationen über das Buch und den Verein gibt es unter www.schaumburg-lippischer-heimatverein.de. Beitrittserklärung und Buchempfang sind während der Öffnungszeiten des Museums – Mittwoch bis Sonntag von 13 bis 17 Uhr – möglich.