1. Posaunenchor feiert Jubiläum

    Bläserfestgottesdienst in der Stadtkirche / Ehrung von Mitgliedern

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    BÜCKEBURG (hb/m). Der Posaunenchor der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde Bückeburg hat sein 60-jähriges Bestehen mit einem Bläserfestgottesdienst am Sonntag in der Stadtkirche gefeiert. Gemeinsam mit den eingeladenen Posaunenchören Sülbeck-Wendthagen, Großenheidorn, Seggebruch und Meerbeck wurde festlich-fröhliche Bläsermusik aus vier Jahrhunderten gespielt. Der Festausschuss mit Kantor Siebelt Meier, Renate Barkhausen und Ursula Brinkmann hatte das Festprogramm vorbereitet und auch durch Gespräche mit Zeitzeugen und mit Hilfe von alten Zeitungsausschnitten die Geschichte des Posaunenchors ein wenig aufgearbeitet.

    Bereits ab 8.45 Uhr haben die Posaunenchöre die Bevölkerung mit einem Morgenblasen am Evangelischen Altersheim, Haus Kurt Partzsch, Herminenhof und Krankenhaus Bethel auf den Festtag eingestimmt. Nach der von Pastorin Anne Riemenschneider gehaltenen Predigt hat Landesposaunenobmann Pastor Wilfried Vauth für den Schaumburg-Lippischen Posaunenchorverband die Ehrung langjähriger Mitglieder durchgeführt. Mit einer Silbernen Nadel für eine mehr als fünfjährige Mitgliedschaft wurden Dirk Esplör, Phillip Ullrich-David, Juliane Werth, Josephine Werth und Matthias Werth ausgezeichnet. Eine Goldene Nadel für eine mehr als zehnjährige Mitgliedschaft wurde Renate Barkhausen, Ulla Brinkmann, Willy Dammeier, Helmut Hansing, Elke Kant, Christian Müller, Henning Brinkmann, Reinhard Bünte und Friedrich Giesemann verliehen. Wolfgang Fersing gehört über 30 Jahre dem Posaunenchor an und wurde mit einer Urkunde geehrt. Bürgermeister Reiner Brombach blickte in seinem Grußwort auf die Geschichte der Bläserchöre zurück, die bis ins 16. Jahrhundert zurückreicht. Eine besondere Bedeutung bekam in Deutschland das Bläserwesen in der evangelischen Kirche. Pastor Eduard Kuhlo und sein Sohn Johannes Kuhlo – der "Posaunengeneral" lebte von 1856 bis 1941 – gelten als die "Väter" der westfälischen Posaunenchöre. Von Westfalen aus breiteten sich die Posaunenchöre in ganz Deutschland aus. In Bückeburg ist Heinrich Witzel der Mann der ersten Stunde gewesen, der 1948 den Posaunenchor mit gegründet hat. Geübt wurde Anfang der 50er Jahre bei Witzels im Wohnzimmer. Am 15. September1968 ist das 20-jährige Bestehen mit einem Schaumburg-Lippischen Landesposaunenfest gefeiert worden. 1995 übernimmt der Kirchenmusiker Siebelt Meier von Edgar Räuschel die Leitung des Posaunenchores. "In seiner Funktion als Landesposaunenwart und seit 2003 als Kantor an der Stadtkirche bringt Meier neuen Schwung in die Bläsergruppe", berichten Renate Barkhausen und Ulla Brinkmann. Der Posaunenchor zählt zurzeit etwa 20 bis 25 Mitglieder im Alter von 12 bis 75 Jahren.

    Die Sprache der Musik, so Barkhausen, verbinde generationsübergreifend Menschen, die mit ihren Blechblasinstrumenten Trompete, Horn, Posaune und Tuba die Kirchemusik als eine Form der Verkündigung durch "meist wohlklingende Töne" gestalten. Die Notenliteratur habe sich in den letzten Jahrzehnten sehr gewandelt. Während früher der christliche Choral im Vordergrund stand, erklingen heute auch Rhythmen, die aus Jazz, Rock, Pop und Musical übernommen werden.

    Ein Reinschnuppern ist für Interessenten immer freitags von 19.30 bis 21.45 Uhr möglich, wenn sich die Bläsergruppe im "Kuhlo-Raum" in der Herderstraße 26 trifft. Foto: hb/m