1. Suche nach Ausbildungsstätte ist wie eine Casting-Show im TV

    3. Infoabend der "Grawi" mit Ausbildern / Einstellungschancen für Hauptschüler in Bückeburg sollen aufgezeigt werden

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    BÜCKEBURG (hb/m). Zum dritten Mal hat an der Graf-Wilhelm-Schule ein Informationsabend zum Thema "Einstellungschancen für Hauptschüler in Bückeburg" stattgefunden. Für die Schülerinnen und Schüler der 9. Klassen war der Besuch verbindlich, für die der 10. Klassen freiwillig. 16 Ausbildungsbetriebe vom Friseur, Fleischerei, über Blumenbinderei bis zur Stadtverwaltung und Polizei waren vor Ort, um Auskunft und Tipps zu geben. Organisiert worden ist die Veranstaltung von der Sozialarbeiterin Michaela Röhrich. "Wir wollen Schüler und Ausbildungsbetriebe zusammenführen, damit man sich ein Bild voneinander machen kann", sagte Schulleiter Herwig Henke bei der Begrüßung. Es gehe bei dem Treffen auch darum, den Schülern Hemmungen zu nehmen und eine größere Sicherheit im Kontakt mit den Arbeitgebern zu vermitteln. Die Schüler hatten zuvor Bewerbungsmappen im Unterricht erstellt, mit Lebenslauf, Bewerbungsschreiben und dem aktuellen Zeugnis.

    Herwig Henke und Michaela Röhrich haben den Info-Abend organisiert und Kontakte der Hauptschüler zu heimischen Ausbildungsbetrieben hergestellt.

    Christian Engelke: "Die Schüler sollten mehrere Praktika machen, um zu sehen, welche Arbeit ihnen Spaß bereitet."

    "Die Suche nach einer Ausbildungsstätte ist wie eine Casting-Show", meinte Martin Wrede von der Industrie- und Handelskammer. Oft gebe es kein Feedback, warum es nicht geklappt habe. Es gebe aber, so Wrede, immer einen Grund zur Zuversicht, allerdings sei die wirtschaftliche Lage nicht zum Besten bestellt.

    "Sie müssen sich selbst verkaufen", empfahl Christian Engelke den jungen Leuten. Da sei es besser, sich persönlich vorzustellen und die Bewerbungsunterlagen abzugeben. Engelke gab den Ratschlag, mehrere Praktika zu machen, um zu sehen, welche Arbeit Spaß macht. Die Schülerinnen und Schüler, die zum größten Teil von ihren Eltern begleitet wurden, hatten dann Gelegenheit, mit potentiellen Arbeitgebern Tischgespräche zu führen. Bei Frederike Oldfield von den Dr. Blindow Schulen erfuhren die jungen Damen, dass sie sich an der Kosmetikschule Schaumburg an der Hinüberstraße in Bückeburg innerhalb von zwei Jahren zur "Staatlich geprüften Kosmetikerin" ausbilden lassen und gleichzeitig auch den Realschulabschluss erwerben können. Iris Wilkening vom städtischen Hort am Unterwallweg gab Informationen über die Ausbildung "Sozialassistent/in". Sozialassistenten arbeiten als Zweitkraft in einer Kindergartengruppe. Sie unterstützen die Erzieherinnen in der pädagogischen Arbeit. Bernd Meier vom Fachdienst Personalwesen der Stadt Bückeburg beantwortete Fragen zur Ausbildung "Verwaltungsfachangestellte/r Kommunalverwaltung". Meier verriet, dass in den Zeugnissen besonders auf die Noten in den Fächern "Deutsch" und "Mathematik" geschaut wird. "Die Schüler waren sehr interessiert und haben ausführliche Gespräche geführt", zog Michaela Röhrich nach dem Info-Abend im Gespräch mit dem Schaumburger Wochenblatt ein positives Fazit. Die Arbeitgeber seien offen und ehrlich gegenüber den Schülern gewesen und hätten deutlich gemacht, was sie von den Zeugnissen und Fehltagen halten und wertvolle Tipps gegeben. Alle Arbeitgeber hätten sich sehr kooperativ verhalten und angeboten, in die Klassen zu kommen und Gespräche mit den Schülern der Graf-Wilhelm-Schule zu führen.

    Foto: hb/m