1. "Ein angenehmer Wohnort"

    Stadt feiert 400 Jahre Markt- und Stadtrechte / Festakt im Rathaussaal mit 200 Ehrengästen

    Dieser Eintrag wird bereitgestellt durch Schaumburger Wochenblatt | Impressum

    BÜCKEBURG (hb/m). Es war am Mittwoch auf den Tag genau 400 Jahre her, dass Ernst Graf zu Holstein-Schaumburg mit dem Erlass eines Mandats Bückeburg Markt- und Stadtrechte verliehen hat. Die Stadt hat dieses Jubiläum mit einem Festakt im Großen Rathaussaal gefeiert. Bürgermeister Reiner Brombach konnte 200 Ehrengäste begrüßen, namentlich unter anderem Benita Fürstin zu Schaumburg-Lippe, die stellvertretende Landrätin Helma Hartmann-Grolm, den Landtagsabgeordneten Heiner Bartling, Nieuwerkerks Bürgermeister André Bonthuis, Vertreter der Nachbar-städte sowie einen aus London angereisten Urenkel von Richard Sahla, der von 1888 bis 1918 als Hofkapellmeister in Bückeburg gewirkt hat.

    Reiner Brombach (l.) erhält von André Bonthuis das Geschenk der Stadt Nieuwerkerk: eine historische Karte von Nieuwerkerk aus dem Jahr 1850 und eine Ansicht der neuen Stadt, die 2010 mit Nieuwerkerk gegründet wird.

    Die Gäste sahen zunächst einen Film (Sprecher: Frank Suchland) über die Entwicklung der Stadt im Laufe der Jahrhunderte. Musikalisch wurde der Festakt umrahmt vom Blockflöten-Ensemble "Blockruf" (Nicole Otto, Bettina Schell, Simone Schmid) sowie von dem Violinisten David-F. Tebbe und dem Pianisten Professor Siegfried Schick, die unter anderem zeitgenössische Musik von Richard Sahla spielten. Reiner Brombach erinnerte daran, dass Bückeburg ohne das Fürstenhaus sich nicht zu der Stadt hätte entwickeln können, die sie heute darstellt. Bückeburg trage kulturell und städtebaulich die deutliche Handschrift des Fürstenhauses. Durch die Landpartie, den Weihnachtszauber, Ritterspiele und die Hofreitschule werde das Leben in Bückeburg geprägt. Fürst Alexander bestimme als Vorsitzender des Kulturvereins maßgeblich das kulturelle Leben der Stadt. In der Gegenwart sei Bückeburg mit knapp 21.000 Einwohnern ein wirtschaftliches Mittelzentrum mit bedeutenden Behörden und Einrichtungen wie Staatsgerichtshof, Land- und Amtsgericht, Staatsarchiv, Polizeikommissariat, Bundeswehr mit Heeresfliegerwaffenschule, Krankenhaus Bethel und mehr als 1.300 gemeldeten Betriebsstätten. "Bückeburg ist heute ein angenehmer Wohn- und Arbeitsort mit hoher Qualität", so der Bürgermeister. "Ein Markt ist etwas Besonderes", sagte die stellvertretende Landrätin Helma Hartmann-Grolm. Damals seien die Einwohner von der Landbevölkerung versorgt worden. Heute sei das Bummeln über den Markt ein "Alltagsritual". Es sei gut, dass Bückeburg auch nach 400 Jahren zwei Markttage in der Woche habe. Sie wünschte der Stadt, "dass sie die Tradition der Geschichte mit den Anforderungen der Zukunft weiterhin gut verbinden kann". "Wir sind stolz und ein bisschen eifersüchtig, Freunde einer Partnerstadt mit einer solchen Geschichte zu sein", meinte André Bonthuis, der Bürgermeister der niederländischen Partnerstadt Nieuwerkerk. "Wir gehen als Freunde durchs Leben", so Bonthuis, der versprach, am 15. Mai wieder nach Bückeburg zu kommen, wenn gemeinsam das 35-jährige Partnerschaftsbestehen gefeiert wird. Über den Festvortrag von Dr. Stefan Brüdermann über die Bedeutung des Marktrechts für die Stadt berichten wir in unserer nächsten Ausgabe. Foto: hb/m