BÜCKEBURG (hb/m). Auf Einladung der jüdischen Gemeinde Schaumburg nahm eine Abordnung der Geschichtswerkstatt der Herderschule Bückeburg an der Gedenkfeier in der Gedenkstätte Bergen-Belsen teil.
Im ehemaligen Konzentrationslager starben mindestens 52.000 Männer, Frauen und Kinder, die meisten in den letzten Kriegsmonaten. Bei der Befreiung am 15. April 1945 fanden britische Soldaten Tausende nicht bestattete Leichen und zum Skelett abgemagerte todkranke Menschen vor.
Die Gedenkfeier am 19. April begann mit einer Kranzniederlegung auf dem sowjetischen Kriegsgefangenenfriedhof, auf dem über 20.000 sowjetische Kriegsgefangene begraben liegen, die hier ermordet wurden oder elend an Hunger, Kälte und Seuchen starben.
Anschließend wurde die Gedenkfeier am Obelisken fortgesetzt, wo nach der Rede des niedersächsischen Landtagspräsidenten Hermann Dinkla an der Inschriftenwand Kränze niedergelegt wurden.
Die Gedenkfeier endete mit einem Kaddisch und Kranzniederlegungen am Jüdischen Mahnmal. An allen drei Gedenkorten legte die jüdische Gemeinde Schaumburg unter Leitung von Dr. Alexander Pojarov Kränze nieder. Im Anschluss an die Gedenkfeierlichkeiten hatten die Abordnungen der Geschichtswerkstatt und der jüdischen Gemeinde Schaumburg Gelegenheit, das im Oktober 2007 eröffnete Dokumentationszentrum zu besichtigen.
Die Dauerausstellung beinhaltet die Kriegsgefangenenlager der Wehrmacht 1939-1945, das Konzentrationslager Bergen-Belsen 1943-1945, das Displaced Persons Camp Bergen-Belsen 1945-1950 sowie die Strafverfolgung nach 1945.
"Die Feierstunde in Bergen-Belsen verdeutlichte allen Beteiligten, wie wichtig es auch zukünftig ist, sich für Menschenrechte, Würde und Gerechtigkeit einzusetzen", meinte Klaus Maiwald, Leiter der Geschichtswerkstatt, nach der Rückkehr aus Bergen-Belsen.
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