BÜCKEBURG (hb/m). Die Ausstellung "Von Gräflichen Gnaden … 400 Jahre Stadt Bückeburg", die am 17. Mai im Museum Bückeburg eröffnet worden ist, wird aufgrund des großen Interesses der Besucher aus nah und fern verlängert und bis zum 31. Oktober zu sehen sein. Das teilte die Leiterin des Museums an der Langen Straße, Dr. Anke Twachtmann-Schlichter, mit.
Gemeinsam mit dem Museumspädagogen Oliver Glißmann weist sie die Besucher auf einen alten Schrank aus Eichenholz im ersten Stock des Museums hin, der aus dem Jahr 1607 stammt und unter dem ersten Bürgermeister Bückeburgs, Sarius Sassenberg, angefertigt wurde und im Rathaus gestanden hat. Mit dem Neubau des Rathauses 1905/06 ist er vermutlich ins Museum gekommen.
Dass der Bürgermeisterschrank eine große Bedeutung hatte, fällt allein schon durch seine enormen Maße (274 cm Höhe und 221 cm Breite) auf, durch die er die ganze Wand eines Raumes im Museum einnimmt.
"Der Schrank bildete das Gedächtnis des Rathauses", meint Glißmann, denn üblicherweise seien in diesem "Archiv" wichtige Akten, Briefe und Siegel aufbewahrt worden. Im oberen Bereich sind drei Wappen angebracht, die nicht mehr komplett erhalten sind, jedoch auf eine konservatorische Behandlung hinweisen.
Auf Sichthöhe des Betrachters zeugen alle drei Wappen vom Stolz der Bürgerschaft und ihrer Bürgermeister. In der Mitte, etwas größer, ist das Stadtwappen zu erkennen – ein mächtiges Stadttor mit zwei Türmen, über dem sich das Schaumburger Nesselblatt befindet. Umrahmt wird es von geschwungenen Motiven, die laut Glißmann auch als Knorpelwerk bezeichnet werden.
Das Museum ist mittwochs bis sonntags von 13 bis 17 geöffnet. Der Eintritt ist frei. Foto: hb/m