BÜCKEBURG (ih). "Lassen Sie sich anstecken" hatte Landesbischof Jürgen Johannesdotter die Schaumburger zum Festlichen Wochenende eingeladen.
Kirche im Gespräch: Landesbischof Jürgen Johannesdotter plaudert mit vielen Besuchern des Festlichen Wochenendes.
Mehrere Tausend taten das: An drei Tagen feierten Jung und Alt in Bückeburg. Aus allen Kirchengemeinden der kleinen Landeskirche Schaumburg-Lippe trafen sich die Menschen und feierten ein fröhliches Fest. Auch darüber hinaus sorgte das Kirchenfest für Aufmerksamkeit. Touristen aus den Niederlanden beispielsweise genossen das vielfältige musikalische Programm während ihres Urlaubes.
Die Landeskirche hatte an alles und alle gedacht. Mit einem musikalischen Knaller eröffnete sie das Wochenende. Purple Schulz, Heinz-Rudolf Kunze und Co lockten weit mehr als 2000 Menschen nach Bückeburg.
Informationen auf dem lila Sofa entlockte Moderatorin Sabine Bulthaup prominenten Gästen an der Stadtkirche. Die Landesbischöfin der Landeskirche Hannover referierte in der Stadtkirche. Sogar aus Wittenberg waren Akteure auf den Bühnen und der Langen Straße unterwegs.
Hinter diesem Programm aber standen unzählige helfende Hände. Freiwillig und ehrenamtlich. Die Mitglieder des Arbeitskreises Tschernobyl beispielsweise wurden zu gut gelaunten Fischbrötchenverkäufern. Bühnenmanagerin Dorothea Pelzing hatte an allen drei Tagen die Verantwortung für die Bühne am Marktplatz. Sie ist nur eine von vielen normalen Gemeindegliedern, die sich gekümmert haben. Ihnen allen stand Wieland Kastning, Pastor an der Bückeburger Stadtkirche, vor. "Es lag ein guter Geist über der gesamten Veranstaltung," resümiert der Koordinator des Festlichen Wochenendes einen Tag danach.
Kirche habe gezeigt, dass sie sich in der Leichtigkeit zeigen und wohlfühlen kann. Der Gottesdienst am Sonntag sei das beste Beispiel gewesen. Mehr als 600 Menschen versammelten sich und hielten unter freiem Himmel "durch", so Kastning.
Denn obwohl die Sonne brannte und der Gottesdienst durch verschiedene Grußworte etwas länger war als gewöhnlich, seien die Menschen stehen geblieben und hätten mitgemacht. Nicht zuletzt der bekannte Kirchenmusiker Fritz Baltruweit und seine Band sorgten für gute Stimmung. "Das könnten wir doch jeden Monat machen", sagte ein Besucher des Festlichen Wochenendes. Er hatte sich wohl anstecken lassen.
Foto: ih