BÜCKEBURG (mk). Als ein Projekt mit "Ausstrahlungskraft, das weit über Minden hinausgeht und große Chancen bietet", bezeichnete Mindens Bürgermeister Michael Buhre den geplanten RegioPort. Das Planungsgebiet erstreckt sich über Mindener und Bückeburger Gebiet, so dass es "naheliegend war, hier interkommunal zusammenzuarbeiten", so Buhre in seiner Begrüßung zur ersten und konstituierenden Sitzung der Verbandsversammlung "Planungsverband Regio Port Weser". Dem Planungsverband gehören der Kreis Minden-Lübbecke, der Landkreis Schaumburg sowie die Städte Minden und Bückeburg an.
Ingesamt 20 gewählte Mitglieder - je fünf aus den beteiligten Gebietskörperschaften - entscheiden künftig über die verbindliche Bauleitplanung für das Projekt. Auch wirkt der Verband bei weiteren Planungen im Verbandsgebiet, wie der Schaffung der Verkehrinfrastruktur und der Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen beziehungsweise der Kompensation mit. Auch sind die Umsetzung der Planungen wie die Erschließungsvorbereitung, das Betreiberkonzept und die Fördermittelakquisition Themen der folgenden Sitzungen der Verbandsversammlung. Grundlage der weiteren Planungen soll ein Masterplan sein, der Ende 2009 der Öffentlichkeit vorgestellt werden soll.
Zum Vorsitzenden der Verbandsversammlung wurde der Schaumburger Landrat Heinz-Gerhard Schöttelndreier einstimmig gewählt. Sein Stellvertreter ist der Landrat des Kreises Minden-Lübbecke, Dr. Ralf Niermann. Ebenfalls einstimmig wählte die Versammlung den Mindener Bürgermeister Michael Buhre zum Verbandsvorsteher und den Bückeburger Bürgermeister Reiner Brombrach zum Stellvertreter. Sitz der Geschäftsstelle ist Minden. Die künftigen Beschlüsse bereitet ein bereits gegründeter Arbeitskreis vor, der ebenfalls mit Vertretern aller vier Kommunen besetzt ist. "Die gemeinsame Planung schafft Vertrauen und soll Verständnis wecken", sagte Schöttelndreier unmittelbar nach seiner Wahl. Planungsverbands-Vorsteher Bürgermeister Buhre verwies auf das Alleinstellungsmerkmal des künftigen Hafens, der neben einer Straßenanbindung auch über die Schiene erreichbar sein wird und somit trimodal sei. Das Projekt werde von Bund und Ländern unterstützt.
Geplant ist die Erweiterung des Mindener Hafens in Form einer neuen Container-Umschlagfläche am Mittellandkanal mit einem angeschlossenen Sondergebiet für ausschließlich hafennahe Nutzungen. Ergänzt wird das Gebiet auf Bückeburger Seite durch den Hafen Berenbusch, der ebenfalls erweitert werden soll.
Der Standort liegt in einem Gebiet, das gleichzeitig die Stadtgrenze zwischen Minden und Bückeburg, die Kreisgrenze zwischen Minden-Lübbecke und Schaumburg sowie die Landesgrenze zwischen Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen darstellt. Bei dem Vorhaben handelt es sich um eine öffentliche Projektentwicklung, die dem gestiegenen Anspruch durch Güterverkehre auf Wasserstraßen aufgrund der zunehmenden Globalisierung der Wirtschaftsbeziehungen Rechnung tragen soll.
Mit der Erweiterung soll der Hafenstandort Minden im Kontext des Wasserstraßen- und Hafennetzes in Nordwestdeutschland funktional erheblich aufgewertet und die Wirtschaftsregion Ostwestfalen-Lippe gestärkt werden.