1. Gastronomie fordert die Senkung der Mehrwertsteuer

    Info-Veranstaltung der Dehoga / Wettbewerbsnachteile im Inland und Europa

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    BÜCKEBURG (hb/m). Der Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) fordert für das Hotel- und Gaststättengewerbe eine Senkung des Mehrwertsteuersatzes von 19 Prozent auf sieben Prozent. Klaus Pittack, der Vorsitzende des Bezirksverbandes Hannover, konnte auf einer Informationsveranstaltung im Bückeburger Ratskeller Mitglieder aus den Landkreisen Schaumburg und Nienburg sowie als Gast den CDU-Bundestagskandidaten Christopher Wuttke begrüßen.

    Sieben statt 19 Prozent Mehrwertsteuer fordert Klaus Pittack für die Gastronomen und Hoteliers.

    "Wir fordern keine Subventionen, sondern Gerechtigkeit", meinte Pittack zum Beginn der Veranstaltung und wies anhand von Schaubildern auf die Situation in Europa hin. Während in Deutschland für Hotels und Restaurants der übliche Mehrwertsteuersatz von 19 Prozent gilt, zahlen Hotels in Frankreich 5,5 Prozent, Niederlande 6 Prozent, Schweiz 3,6 Prozent, Spanien 7 und Italien 10 Prozent. Auch für Restaurants gelten in einigen europäischen Nachbarländern geringere Mehrwertsteuersätze.

    Die möglichen Einsparungen könnten, so die Dehoga, unter anderem für Preissenkungen, Investitionen, Lohnerhöhungen, Schaffen neuer Arbeitsplätze und die Stärkung des Tourismusstandortes Deutschland genutzt werden. Außerdem geht es dem Verband um eine Beseitigung von Wettbewerbsnachteilen gegenüber Bäckereien, Metzgereien und dem Lebensmitteleinzelhandel im Inland. Wer beispielsweise eine Tiefkühlpizza im Supermarkt kauft, zahlt sieben Prozent Mehrwertsteuer; wer sie im Hotel oder Restaurant verspeist, wird mit 19 Prozent Mehrwertsteuer zur Kasse gebeten. "Der Urlauber in Deutschland wird bestraft", stellte Gerhard Ostermeier, Inhaber des Bückeburger Hotel-Restaurants "Ambiente" fest. Zwei Drittel seines Umsatzes würde er über die Geschäftsleute erzielen, "die das absetzen können, während der kleine Mann die Zeche zahlt". Ostermeier hält es für wünschenswert, wenn mehr Ausländer in Deutschland Urlaub machen könnten.

    Ratskellerwirt Edgar Miller vermisst eine intensivere Aufklärungsarbeit. 85 Prozent der Bundestagsabgeordneten seien laut einer Umfrage davon ausgegangen, dass in der Gastronomie nur 7 Prozent Mehrwertsteuer bezahlt werden. Harald Strüwe ("Marktschänke Hofapotheke") zeigte sich frustriert, dass nur etwa 20 Kollegen der Einladung zum Informationstreffen gefolgt waren.

    "In unserem Wahlprogramm steht eine Überprüfung der Mehrwertsteuersätze, ich muss erst gewählt werden", sagte Christopher Wuttke. "Die Branche braucht Hilfe in Form von Steuersenkungen", machte der CDU-Kandidat den heimischen Gastronomen und Hoteliers aber Mut. Foto: hb/m