BÜCKEBURG (hb/m). Johannes Kersting vom Pfarrgemeinderat der katholischen Gemeinde in Bückeburg hat von der angehenden Diplomkulturwirtin Stephanie Stadtler aus Passau ihre 70seitige Diplomarbeit über den in Bückeburg geborenen Jesuiten Friedrich Muckermann vorgelegt bekommen. "Friedrich Muckermann und die Resistance" lautet der Titel der Diplomarbeit.
Muckermann war 1940 weiter nach Paris geflüchtet, als die Wehrmacht in die Niederlande einmarschierte. Dort konnte er noch die letzten Ausgaben der bekanntesten deutschen Exilzeitung "Der Deutsche Weg" zusammenstellen. Zudem geißelte er die Politik der Nazis in seinen wöchentlichen Ansprachen in deutscher Sprache im französischen Sender Quai d’Orsay. Auf den Spuren von Friedrich Muckermann wandelte kürzlich eine Gruppe der "Gesellschaft für christlich jüdische Zusammenarbeit" aus Detmold. Nach einer Informationsrunde im katholischen Pfarrheim am Oberwallweg ging die Gruppe, begleitet von Eva Rademacher und Johannes Kersting, vorbei am Geburtshaus und an der Muckermann Passage zum Haus Lange Straße 7. Dort berichtete Eva Rademacher, wie sie 1940 am Radio spielte und ihre Mutter rief: "Das ist doch der Friedrich Muckermann". Da das Hören feindlicher Sender verboten war, hörte die Familie dann die folgenden Sendungen bei geringer Lautstärke unter einer Decke. Den Schlusspunkt des Rundgangs vollzog die Gruppe am Stand der katholischen Gemeinde auf der Feier 450 Jahre Reformation in Schaumburg. Ganz im Sinne von Friedrich Muckermann, der sich für die Achtung anderer Konfessionen und die Zusammenarbeit der Kirchen ausgesprochen hatte, hefteten einige Teilnehmer eine These an die Tür unter der Überschrift "Was einigt die Kirchen, wie eint man sie?" Foto: hb/m