1. Weg mit dem Edelplunder

    Schöpfer Eg Witt zu seinem Werk "Rocki" / Lob für Brombachs Alleingang

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    BÜCKEBURG (nb). Puristisch und dennoch ausdrucksstark: Nicht "die letzte Wahrheit", aber subjektive Einblicke gewährte der Künstler Eg Witt nach der feierlichen Enthüllung der Skulptur "Rocki". Auf dem anschließenden Empfang stand der Rintelner im Edeka-Center den Gästen Rede und Antwort zu der Entstehung seines Werkes. Bis Skulptur "Rocki" zu dem wurde, was sie heute ist, durchliefen beide mehrere Phasen. Nachdem die drei fliegenden roten Röcke ursprünglich in den Farben der Bückeburger Tracht geplant waren, entschied sich Witt letztlich für eine Farbgebung "mit genug Kraft": Eine Komposition aus Rot und Orange. Einen Kontrapunkt zu der bestehenden traditionellen Architektur habe Witt setzen wollen, die das Stadtbild dominiert. "Was Bückeburg benötigt, ist ein Material ohne Herrscherattitüde". Der Weg führte für ihn "weg von dem, was für die Kunst schon verbraucht ist". So stand früh fest, dass Metall das einzig Richtige für Rocki sein würde. "Der Entwurf ging schnell, während einer Autofahrt", erinnert sich Witt. Grundlage seiner Inspiration sei das volkstümliche Gedicht "Wenn Pingsten is". Von dem darin beschriebenen, pompösen Abgrenzungsgehabe der bäuerlichen Tracht und dem "Erstarren im Reichtum" hat der Rintelner bewusst den Rückzug angetreten und sich auf das Wesentliche konzentriert. "Bei Rocki wirft die "Salzsäule" diese Pracht ab. Unter dem Edelplunder kommt wieder die Urfrau, Eva, zum Vorschein", lautet Witts Erklärung. Dennoch legt er Wert darauf, dass der Betrachter sich eigene Gedanken macht. "Sie soll gefallen, das Abstrakte steht im Vordergrund. Wenn es einfach nur gut aussieht, habe ich Glück", betont "Rockis" Schöpfer. Die Namensgebung des "dynamischen" Objektes wurde von mehreren Faktoren beeinflusst. Neben den Trachten-Röcken standen berühmte Vorbilder wie der Boxer "Rocky" und die innovative Rock‘n‘Roll-Zeit hier Pate. Bauamtsleiter Karlheinz Soppe und Bürgermeister Reiner Brombach dankte er für deren Unterstützung, Letzterem insbesondere für seinen politischen "Alleingang", der seitens der übrigen Verwaltungsmitglieder als "Formfehler" heftig kritisiert wurde. Witt bezeichnete ihn als "Zivilcourage". Kunst könne nur so funktionieren. Foto: nb