ACHUM (hb/m). "Der heutige Tag stellt ohne Zweifel einen Höhepunkt in unserem Vereinsleben dar", sagte Friedhelm Winkelhake, Vorsitzender des FC Hevesen, bei der Begrüßung zahlreicher Ehrengäste und Vereinsmitglieder. Der FC Hevesen hat am Samstag mit einem Tag der offenen Tür das 90-jährige Bestehen und die offizielle Eröffnung des Sportheim-Neubaus gefeiert.
Friedhelm Winkelhake ließ die neun vergangenen Jahrzehnte Revue passieren und betonte die Bedeutung des neuen Vereinsheims. "Der Neubau besitzt für uns einen Stellenwert, wie ihn die Veltins-Arena für den FC Schalke 04 einnimmt", erläuterte der Vorsitzende.
Die Ursprünge des FC Hevesen, der heute auch über eine Tennissparte verfügt, gehen auf drei Vereine zurück: den 1919 gegründeten VfL Echtorf, den 1922 gegründeten Blau-Weiß Meinsen sowie den Arbeiter- und Sportverein Rusbend von 1928. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges ließ man in Meinsen den Ball ruhen, während die Vereine Echtorf und Rusbend den Spielbetrieb wieder aufnahmen. Am 9. August 1946 kam es im Gasthaus "Kerkhoff" dann zur Fusion der beiden übrig gebliebenen Vereine zum FC Hevesen.
"Wir zählten in der Region zu den sportlichen Aushängeschildern", erinnert Winkelhake und weist auf die sogleich im ersten Spieljahr errungene Kreismeisterschaft in Schaumburg-Lippe hin. In den Nachkriegsjahren wurde außer Fußball im FCH auch Tischtennis, Schach und Handball gespielt. 1966 wurde vom "Klinkenrott", dem in Hevesen gelegen Sportplatz, Abschied genommen. Die Gemeinde Achum stellte dem Verein die Sportanlage "Achumer Wiese" zur Verfügung. Am 22. Juni 1969 wurde das damals neue Sportheim eingeweiht.
Nach rund 40 Jahren bot dieses Heim ein trauriges Bild und machte die Benutzung für Kinder und Erwachsene unzumutbar. Bei einer Besichtigung im Oktober 2007 sahen die Mitglieder des Sportausschusses mit ihrem Vorsitzenden Wolfhard Müller an der Spitze tröpfelnde Duschen, angefaulte Türen, losgelösten Putz und Kabinen in einem erbärmlichen Zustand. Einstimmig votierte man für einen neuen Umkleide-, Sanitär- und Heizungstrakt.
"Das fertige Werk spricht und wirkt für sich selbst – es ist schön, funktional und zeitgemäß", meinte Bückeburgs stellvertretender Bürgermeister Peter Kohlmann. Dieter Fischer, Vorsitzender des Kreissportbundes, bezeichnete die Anlage als "topfit und ausgerichtet für die nächsten vier Jahrzehnte". Der FC Hevesen hat mit Gesamtkosten in Höhe von 374.000 Euro kalkuliert. Mit 220.000 Euro hat die Stadt das Projekt unterstützt; zusätzlich wurde ein Darlehen in Höhe von 65.000 Euro bereitgestellt. 74.000 Euro hat der Kreissportbund gegeben. Der Rest errechnet sich aus etwa 1.500 Stunden Eigenleistungen der Vereinsmitglieder. Ortsvorsteher Gerhard Schöttelndreier zeigte sich zu Recht stolz, dass es gelungen ist, den kalkulierten Kostenrahmen einzuhalten. Das sei, so Schöttelndreier, "bei öffentlichen Bauten schon etwas ungewöhnlich".
Winkelhake dankte den Mitgliedern des örtlichen "Bauausschusses" – Gerhard Schöttelndreier, Architektin Petra Meier, Lutz Brinkmann, Jörg Harting und Rolf Sassenberg – für ihren Beitrag zur Fertigstellung des Gebäudes. Foto: hb/m