1. "Das Sammeln macht in der Gruppe mehr Spaß"

    Gemeinsamer Tauschtag der Briefmarkensammlervereine

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    BÜCKEBURG (hb/m). Viele Besucher aus dem Landkreis und sogar aus Minden haben am Sonntag den Weg ins Gymnasium Adolfinum gefunden, wo die Briefmarkensammler-Vereine aus Bückeburg und Rinteln einen gemeinsamen Tauschtag organisiert hatten. Angeboten und gesucht wurden Briefmarken von Altdeutschland, Deutsches Reich, Bundesrepublik Deutschland, Berlin, DDR, Europa und Übersee. Aber auch die Numismatiker sind auf ihre Kosten gekommen.

    Ulrich Wilke zeigt in einer Ausstellung Feldpostkarten.

    FOTO 2: Die Hobbysammler nutzten den Tauschtag, um ihre Sammlung zu vervollständigen.

    Briefmarken aus aller Welt wurden zum Tauschen angeboten.

    Ulrich Wilke hat eine bemerkenswerte Ausstellung mit Feldpostkarten der Bundeswehr präsentiert. Der ehemalige Berufssoldat, bei den Heeresfliegern in Bückeburg stationiert, sammelt seit dem Somalia-Einsatz 1992/1993 Feldpostkarten. 36 Feldpostkarten, ein "ganz kleiner Teil" seiner Sammlung, hat er im Foyer des Gymnasiums ausgestellt. Wilke erwartet schon einen Wertzuwachs in näherer Zukunft.

    "Es gibt nur 150 bis 180 Sammler von Feldpostkarten in Deutschland", erläutert Wilke. Nur rund 20 von ihnen sammeln wie Wilke "mit ein wenig wissenschaftlichem Hintergrund". So recherchiert er die Zahl der im Einsatzgebiet stationierten Soldaten und forscht nach dem Gesamt-Postaufkommen in den einzelnen Gebieten. Feldpostkarten werden seit dem Beginn der Bundeswehreinsätze im Ausland mit der Stationierung in Pnom Penh in Kambodscha verschickt. Die "gelaufenen Karten", also die mit Text, Absender und Adressat, sind wertvoller.

    Gefreut über den guten Besuch hat sich natürlich auch Dieter Wehling, der Vorsitzende des Briefmarkensammlervereins Bückeburg. 90 Prozent, so Wehling, seien Hobby-Sammler, die ihre Doubletten verwerten wollen. Er selbst habe keine Lust, sich von der Post AG monatlich neue Briefmarken zusenden zu lassen, um diese dann in ein Album zu stecken. Wehling sammelt "Finnland" und dabei in letzter Zeit insbesondere die finnischen "Nebengebiete", die von 1920 bis 1939 zu Finnland gehört haben und wo rund 200.000 deutsche Soldaten im Zweiten Weltkrieg stationiert waren. Dann sind diese Gebiete unter Verwaltung der UdSSR gestellt worden. Mit Hilfe der Literatur und der unerschöpflichen Quelle Internet versucht Wehling, an Briefmarken heranzukommen. Als der Vorsitzende vor einiger Zeit gemeinsam mit einigen Vereinsmitgliedern auf der Weltausstellung in Essen gewesen ist, hat er einige Stücke für seine Sammlung ergattern können.

    Dieter Wehling ist überzeugt, dass das Sammeln von Briefmarken in der Gruppe einfach mehr Spaß macht. Auch der Wissens- und Erfahrungsaustausch sei wichtig. Der Briefmarkensammler-Verein Bückeburg trifft sich regelmäßig jeden letzten Mittwoch im Monat um 19 Uhr in der Gaststätte Fenkner an der Wallstraße.

    Foto: hb/m