BÜCKEBURG (hb/m). Das Verhältnis zwischen der Stadt Bückeburg und der Freiwilligen Feuerwehr ist ein wenig angespannt. Führungskräfte der Feuerwehr haben ihren Rücktritt angekündigt, und die Nachfolge ist bis heute ungeklärt. Stadtbrandmeister Dirk Hahne hat schriftlich darum gebeten, zum 31. Dezember 2009 aus dem Ehrenbeamtenverhältnis entlassen zu werden. Zugleich ist die Amtszeit von Nils-Oliver Koß, Ortsbrandmeister der Freiwilligen Feuerwehr Bückeburg-Stadt, am 31. Oktober bereits abgelaufen. Bei der Ortsfeuerwehr Müsingen wird das Amt des Brandmeisters kommissarisch von Olaf Schramme ausgeübt, nachdem es unter Vorgänger Dieter Bruns zu Zerwürfnissen gekommen war.
Im Gespräch mit dem Schaumburger Wochenblatt gingen Bürgermeister Reiner Brombach und Heinz Niemeyer, Fachgebietsleiter Bürgerservice, auf die aktuelle Situation ein. Die Nachfolge für Hahne und Koß entwickelt sich nach den Worten von Reiner Brombach problematisch. Jeder habe Bedenken, sich die Führung des Amtes zuzutrauen. Die Belastung für die Führungskräfte werde als so hoch geschildert, dass es ehrenamtlich nicht zu schaffen sei.
Dirk Hahne habe, so Brombach, die Feuerwehr positiv entwickelt wie kein Zweiter. Der Brandschutz, insbesondere die technischen Hilfeleistungen seien schwieriger geworden, "aber nicht von heute auf morgen". So sei Hahne seit vielen Jahren in den vorderen Reihen der Freiwilligen Feuerwehr dabei, kenne die Anforderungen und den nötigen zeitlichen Aufwand.
Dirk Hahne, beruflich als technischer Leiter beim Krankenhaus Bethel beschäftigt, habe in einem Gespräch allerdings erklärt, "sich vorstellen zu können, unter Umständen hauptamtlicher Leiter zu werden".
Heinz Niemeyer macht aber mit Hinweis auf das Niedersächsische Brandschutzgesetz deutlich, "dass für Städte in unserer Größenordnung eine Freiwillige Feuerwehr den Brandschutz übernimmt". Die Leitung der Feuerwehr könne nie ein Hauptamtlicher ausüben. Bei einer Berufsfeuerwehr würde die Stelle übrigens auch ausgeschrieben, und der Stadtbrandmeister könnte auch von außerhalb Bückeburgs kommen. "Wir wollen helfen und suchen mit der Feuerwehr gemeinsam nach einer Lösung", so Brombach. Möglicherweise könne die Stadt die Feuerwehr bei der Verwaltungstätigkeit unterstützen, auch einen technischen Angestellten einstellen. "Wenn wir Aufgaben von der Feuerwehr übernehmen, dann auch Kompetenz und Verantwortung", spricht Niemeyer deutliche Worte. Es sei fraglich, ob die Feuerwehr das wirklich will. "Das Kommando ist in der Pflicht, einen Nachfolger zu benennen", meint der Bürgermeister. Außerdem gebe es noch den stellvertretenden Stadtbrandmeister Günther Grinke sowie die Brandmeister vom Dienst. "Wir haben eine funktionierende Feuerwehr", ist Brombach überzeugt. Überhaupt wäre es ein "Armutszeugnis" für die Bückeburger Wehr, wenn sich kein Nachfolger finden ließe. Wenn sich aber nicht genug freiwillige Brandschützer finden lassen, kann der Bürgermeister Personen für eine "Pflichtfeuerwehr" verpflichten, ähnlich wie er es bei Wahlhelfern machen kann. Soweit soll es aber nach dem Willen von Brombach nicht kommen. Am 25. November findet eine Kommando-Sitzung statt. Die Freiwillige Feuerwehr ist am Zug. Foto: hb/m