BÜCKEBURG (hb/m). Einstimmig, bei zwei Enthaltungen aus dem Ortsverein Cammer, hat der SPD-Stadtverband Bückeburg den Delegierten empfohlen, auf der Kreiswahlkonferenz am 28. November den parteilosen Jörg Farr aus Obernkirchen zum Kandidaten der SPD für die Landratswahlen im nächsten Jahr zu wählen. "Unser beliebter Landrat Heinz-Gerhard Schöttelndreier wird im Februar 2011 aus Altersgründen aus dem Amt ausscheiden, und wir haben eine wichtige Personalentscheidung zu treffen", sagte die SPD- Stadtverbandsvorsitzende Grit Schmidt bei der Begrüßung der Mitglieder im Dorfgemeinschaftshaus Müsingen.
In diesen Wochen haben die Ortsvereine, Stadt- und Samtgemeindeverbände der SPD die Gelegenheit, die beiden Bewerber einzuladen, damit sich jedes Mitglied von Karl Minne Braaksma und Jörg Farr ein Bild machen und an der Entscheidung über die Landratskandidatur beteiligen kann. Karl Minne Braaksma teilte mit, dass er vom Ortsverein Messenkamp, Braaksma ist hier Ratsmitglied und stellvertretender Bürgermeister, gebeten worden sei zu kandidieren, damit auch ein Genosse zur Wahl steht. Der Rechtsanwalt, er hat das Parteibuch der SPD seit 2006, räumte ein, nicht die große Verwaltungskompetenz zu haben. Er könne aber auf Menschen zugehen und habe auch gezeigt, dass er Wahlkämpfe gewinnen kann. Innovation, Förderung des Mittelstandes und der Erhalt des Landkreises in seinen aktuellen Grenzen sind Braaksma wichtig. Er hält es für wünschenswert, dass es beim Landkreis zukünftig unbefristete Arbeitsverträge gibt.
"Sympathischer Auftritt", "eloquenter Vortrag", "geballte Verwaltungskompetenz" – Jörg Farr hat es geschafft, die Bückeburger Sozialdemokraten zu überzeugen. Der 47-jährige in Obernkirchen wohnende Kreiskämmerer konnte mit der Schilderung seines Berufsweges, er ist seit 1982 beim Landkreis, darlegen, dass er schon lange Führungs- und Personalverwaltung ausübt, Entscheidungen getroffen und in der Bevölkerung vertreten hat.
Seit 2005 ist Farr Leiter der Finanzsteuerung und hat mit für eine "intelligente Konsolidierung" gesorgt, ohne dass es dabei – wichtig für Sozialdemokraten – zu Kürzungen im Sozialbereich gekommen ist.
"Wir haben im Landkreis Schulfonds aufgelegt, als noch niemand im Bund daran gedacht hat", so Farr. Der Kämmerer zeigte sich stolz, "dass wir beim Landkreis seit 2003 rund 200 Millionen Euro in den Ausbau der Infrastruktur investiert und so viele Arbeitsplätze in Schaumburg gesichert haben". Dies sei "gemeinsam mit einem sozialdemokratischen Landrat, einer starken SPD-Mehrheitsfraktion im Kreistag und einem Kämmerer erreicht worden, der weiß, was sozialdemokratische Grundwerte sind." Foto: hb/m