BÜCKEBURG (hb/m). Im Rahmen seiner Visitation der katholischen Gemeinde besucht Bischof Norbert Trelle aus Hildesheim zurzeit die Pfarrei St. Marien Bückeburg. Zusammen mit Pfarrer Dr. Bogdan Dabrowski sieht er sich dabei in den Kirchorten um und führt Gespräche. Im ersten Gespräch in St. Katharina Rehren würdigte Friedrich Brehmeier als Sprecher des Kirchenvorstandes die Tatsache, dass man neben dem pensionierten Pfarrer Johannes Welten aus Holland und nunmehr mit dem polnischen Seelsorger internationaler geworden sei. Mit beiden Pfarrern sei man sehr zufrieden.
Bischof Norbert Trelle (Mitte) mit Pfarrer Dr. Bogdan Dabrowski (3.v.re.) und Angehörigen der katholischen Gemeinde
Die besondere Beziehung der katholischen Gemeinde zu Polen stellte Johannes Kersting vom Pfarrgemeinderat heraus. Der in Bückeburg geborene Jesuitenpater Friedrich Muckermann wurde vor 90 Jahren von Polen aus der bolschewistischen Haft befreit. Seine Eltern hatten nicht mehr an seine Rückkehr geglaubt. Sie wussten nur, dass er am Ende des 1. Weltkrieges als Priester im damals polnisch orientierten Wilna gewirkt hat. Ausgetauscht gegen den Kommunistenführer Karl Radek, kam er Ende 1919 über Berlin wieder nach Bückeburg. Bereits ein Jahr später wurde Muckermann von der neu gegründeten Universität Wilna auf den Lehrstuhl der Germanistik berufen. Seine Ordensoberen bestimmten ihn jedoch für den Bereich der katholischen Pressearbeit in Bonn (1921-1923) und in Münster.
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