1. Sicherheitspolitik darf sich nicht nach Kassenlage richten 28. Nikolausfrühschoppen des Deutschen Bundeswehrverbandes im Bückeburger Rathaussaal

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    BÜCKEBURG (hb/m). Thomas Buhmann, der Vorsitzende der Standortkameradschaft, konnte zum 28. Nikolausfrühschoppen im Großen Rathaussaal unter anderem Brigadegeneral Reinhard Wolski, Bürgermeister Reiner Brombach, den SPD-Landtagsabgeordneten und Oberleutnant der Reserve, Heiner Bartling, sowie als Gastredner den Inspekteur des Heeres, Generalleutnant Hans-Otto Budde, begrüßen. Nach einer Kooperation auf Bundesebene wurde die Traditionsveranstaltung erstmalig gemeinsam mit der Gesellschaft für Wehrtechnik (GfW) ausgerichtet.

    "Soldaten sind unsere Bürger auf Zeit und teilweise auch auf Dauer", sagte Bürgermeister Reiner Brombach in seinen Grußworten. Die Bundeswehr sei in Bückeburg willkommen, auch wenn sie in den letzten Wochen in Zwielicht geraten sei. "Ich warne vor vorschnellen Urteilen, wenn Menschen in Stresssituationen handeln müssen", sagte Brombach. "Wir entziehen uns nicht den Herausforderungen, wollen sie aber mitgestalten", meinte Oberstleutnant Thomas Behr. Der Vorsitzende Heer im Deutschen Bundeswehrverband hob hervor, "dass sich Sicherheitspolitik nicht nach der Kassenlage richten darf."

    In seinem Vortrag stellte Hans-Otto Budde, der Inspekteur des Heeres, fest, "dass das Heer gut aufgestellt" ist, wenn man die Einsatzrelevanz als Kriterium nehme. Das Heer trage in Quantität und Qualität die Hauptlast der Einsätze. "Im Einsatz bestehen – alles für den Einsatz", sei die Devise. Nach der Auswertung von über 80 Zwischenfällen mit deutscher Beteiligung seit April ist Budde überzeugt, "dass unsere Kameraden sich auch im Kampf in Afghanistan hervorragend bewähren."

    Die Befähigung zum Kampf, so Budde, sei das entscheidende Merkmal für alle Angehörigen des Heeres. "Die Truppe erwartet Unterstützung und keine Drohungen mit Ermittlungen, wenn sie im Auftrag des Parlaments und damit der Bürger im Einsatz sind", sprach der Inspekteur des Heeres Klartext. Die Soldaten brauchen laut Budde geeignete Ausrüstung und neue Transportsysteme so schnell wie möglich in den Einsatzgebieten. "Die Ausstattungspakete kosten Geld – kämpfen wir dafür".

    Stillstand sei Rückschritt und so forderte Budde eine "Modernisierung des Heeres trotz limitierter finanzieller Mittel"; denn "Investitionen in das Heer sind gute Investitionen für den Erfolg unserer Streitkräfte." Noch wichtiger als das Material ist für Hans-Otto Budde das Personal. Es gehe darum, im Wettbewerb mit der Wirtschaft um die hellen Köpfe erfolgreich zu sein. Für die Zukunft sei eine konsequente Ausrichtung des Heeres und der Bundeswehr auf wahrscheinliche Einsätze im gesamten Spektrum der Bedrohungen erforderlich.

    Hauptmann a.D. Ewald Wehrmeister wurde für eine 50-jährige Zugehörigkeit zum Deutschen Bundeswehrverband und Hauptmann a.D. Wolfgang Box für eine 40-jährige Treue geehrt. Für die musikalische Umrahmung der Veranstaltung sorgte die Schalmeienkapelle Meinsen-Warber. Foto: hb/m