1. Deutsch ist eine schwere Sprache

    "Alle unter einem Dach" fördert Sprachkurse / Zweimal jährliches Treffen zum Erfahrungsaustausch

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    BÜCKEBURG (hb/m). Die 22-jährige Mateja Sedinic aus Kroatien hat die deutsche Sprache unter anderem durch japanische Zeichentrickfilme im Fernsehen gelernt. "Ich habe im alten Wörterbuch meines Vaters alles nachgeschlagen", erklärt sie ihre fast fehlerfreie Grammatik. Sie hat Kenntnisse der deutschen Sprache aber auch neun Jahre lang in der Schule vermittelt bekommen.

    Zudem hat sie Bücher gelesen, wie beispielsweise Goethes "Werther" ("mein Lieblingsbuch"). Die deutsche Sprache habe ihr schon als Kind gefallen. Weniger glücklich ist sie mit der Rechtschreibereform. "Deutsch ist eine schwere Sprache", stellt sie dazu fest.

    Keine Probleme hat die junge Kroatin mit der Integration, nachdem sie vor einem Jahr zu ihrem Ehemann nach Bückeburg gezogen ist. "Ich unterhalte mich gerne mit Einheimischen und kann so mein Deutsch weiter verbessern", sagt sie. Trotz ihrer umfassenden Kenntnisse wurde sie zur Teilnahme an einem Sprachkurs verpflichtet.

    Die Visa-Behörden wollten keine Ausnahme machen. Nach wenigen Wochen hatte sie das notwendige Zertifikat in den Händen. Zurzeit macht Mateja Sedinic eine Ausbildung in Fremdsprachenkorrespondenz. Eventuell will sie Dolmetscherin werden.

    Die Deutschkurse werden seit 2001 von der Initiative "Alle unter einem Dach" gefördert. Zweimal jährlich treffen sich die Teilnehmer, um ihre Erfahrungen auszutauschen. Dabei wird natürlich deutsch gesprochen. Gut besucht war das jüngste Treffen, als Irmgard Klingst und Stephan Hartmann von "Alle unter einem Dach" sowie Gabi Pollmann, die VHS-Dozentin für Deutsch als Zweitsprache, Teilnehmer aus Tunesien, dem ehemaligen Jugoslawien, Vietnam und Albanien begrüßen konnten. "Das Interesse der Teilnehmer ist sehr stark – sie wollen sich schnell integrieren", berichtete Pollmann. Foto: hb/m