1. Sparen ja, aber nicht bei der Feuerwehr

    Moderate Kritik an der Verwaltung / Oliver Liese zum Brandmeister befördert

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    BÜCKEBURG (hb/m). Auf der Jahresversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Bückeburg Ortsfeuerwehr Bückeburg-Stadt im "Alten Forsthaus" konnte der stellvertretende Ortsbrandmeister Erwin Tatge ("ich bin nur der Wehrführer") in seinem Jahresbericht auf 60 Brandeinsätze und 88 Technische Hilfeleistungen zurückblicken. Die Brandeinsätze gliedern sich in unter anderem neun Entstehungsbrände, zehn Kleinbrände, fünf Mittelbrände und vier Großbrände. Bei den Technischen Hilfeleistungen stehen der vorbeugende Brandschutz (42mal), Brandsicherheitswachen (16), gefährliche Stoffe (8), Personenrettung (7) und Verkehrsunfälle (4) an der Spitze der Statistik.

    "Die Feuerwehr ist kein Verein und lässt sich nicht mit anderen Vereinen vergleichen", so Tatge. Er wies darauf hin, dass die Anforderungen und Belastungen an jede kleine Feuerwehr immer mehr zunehmen. Als ein Beispiel nannte Tatge den 48 Seiten starken "Entwurf zur Rettung von eingeklemmten Personen nach einem Verkehrsunfall".

    Der Ruf nach einer hauptamtlichen Führungskraft sei, so der Wehrführer, gar nicht so absurd, komme aber vielleicht zu früh. Tatge beklagte ein "Informationsdefizit zwischen Feuerwehr und Verwaltung". Der stellvertretende Ortsbrandmeister dankte dem Rusbender Ortsbrandmeister Marko Bruckmann für seine offenen Worte auf der Versammlung eine Woche zuvor (wir berichteten). "Viele denken ebenso, es ist wichtig, eine eigene Meinung zu haben", so Tatge. Es sei gut, für eine bessere Zukunft zu streiten.

    "Die Stadt Bückeburg hat hervorragend ausgebildete Feuerwehren in allen Ortsteilen; alle Feuerwehrkameraden identifizieren sich mit ihrer Aufgabe", ist Bürgermeister Reiner Brombach überzeugt. Die Tätigkeiten würden immer komplizierter. Das betreffe die Feuerwehr, aber auch alle anderen Bereiche in der Gesellschaft.

    In der Vergangenheit habe die Feuerwehr ihren Part mit Bravour gemeistert. "Wir haben unseren Teil in den vergangenen zwei Jahrzehnten, die ich beurteilen kann, dazu beigetragen", erinnerte Brombach. Alle Beschaffungen seien in Absprache von Stadt und Feuerwehr getroffen worden. "Die Ausrüstung der Bückeburger Feuerwehren lässt sich mit allen Feuerwehren im Landkreis vergleichen", sagte Brombach.

    Kreisbrandmeister Klaus-Peter Grote erinnerte an die Herausforderung, 365 Tage im Jahr einsatzbereit sein zu müssen, zu jeder Tages- und Nachtzeit. "Sparen ja, aber nicht bei der Feuerwehr", so Grote. Die Arbeit der Feuerwehr sei für die Bürger da. "Die Feuerwehren haben immer sparsam gewirtschaftet", meint Grote. "Wir müssen im Einsatz in Sekundenschnelle wichtige Entscheidungen treffen, das unterscheidet uns von anderen Vereinen", sagte Stadtbrandmeister Dirk Hahne. Die Feuerwehr brauche eine anspruchsvollere Ausrüstung, um anspruchsvolleren Gefahren zu begegnen. "Wir können nicht im 10-Jahresrythmus hinterherhinken", mahnte Hahne.

    In das Ortskommando wurden Daniel Hesseling (Gerätewart), Ralf Panske (Schriftwart), Nils-Oliver Koß (Sicherheitsbeauftragter) und Frank Schubert (Zeugwart) bestellt. Sabrina Brinkmann, André Märtens, Daniel Reichenauer und Michael Tatter freuten sich über eine Beförderung zum Hauptfeuerwehrmann/Hauptfeuerwehrfrau. Daniel Hesseling wurde zum Oberlöschmeister und Oliver Liese zum Brandmeister befördert. Erwin Tatge bedankte sich bei Nils-Oliver Koß, der sechs Jahre lang als Ortsbrandmeister gewirkt hat und dessen Amtszeit 2009 ausgelaufen ist. Foto: hb/m