1. Ein Landrat muss auf die Pauke hauen können

    Grünkohlessen mit über 500 Teilnehmern / Geselliger Männerabend / Witzige Reden bereichern das facettenreiche Unterhaltungsprogramm

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    BÜCKEBURG (hb/m). "Wenn das Bürgerbataillon ruft, kommen über 500 Gäste", lobte Bürgermeister Reiner Brombach den Bataillonsstab. Seit dem 1. Januar, so Brombach, gebe es Nieuwerkerk nicht mehr. Drei Gemeinden seien zur Gemeinde "Zuidplas" verschmolzen, mit einem Rat und einer Verwaltung. Man könne von den Holländern noch etwas lernen, "aber nur in der Verwaltung, nicht im Fußball".

    Ich selbst käme nie auf die Idee, in einem Mädchen-Chor Mitglied werden zu wollen", griff Stadtmajor Rolf Netzer in seiner Begrüßungsrede das Thema "Emanzipation" auf und wies ihm zugewiesene Zitate einer Rintelner Journalistin zurück.

    Bückeburg als Residenz- und Grachtenstadt? Landrat Heinz-Gerhard Schöttelndreier bezweifelt, dass es mit der Forderung "Durchstich vom Containerhafen "RegioPort" zur Schlossgracht" etwas werden wird.

    Schöttelndreier hält das Bürgerbataillon für überfordert, wenn es gemeinsam mit dem Stadtmarketing in Sachen Brandschutz aktiv werden sollte, wobei Rolf Netzer und Sönke Lorenzen "als duale Spitze an der Spritze" doch zumindest einen repräsentativen Wert hätten. Überzeugt hat sich der Landrat davon, dass "Rocki" noch im Röcker Kreisel und "nicht im Garten des Bürgermeisters" steht. Im Fußball gewinnen, ist schon gut, aber richtige Freundschaft ist besser", sagte André Bonthuis, Bürgermeister der niederländischen Partnerstadt Nieuwerkerk.

    "Unsere Freundschaft hat immer eine Zukunft, auch wenn unsere Gemeinde jetzt Zuidplas heißt", versprach Bonthuis und überreichte Brombach eine Fahne der neuen Gemeinde.

    Zusätzlich hatte Burgemeester Bonthuis für den Kollegen Brombach noch einen heimischen bäuerlichen Käse und etwas Schnaps dabei.

    Am Endspieltag der Fußball-WM in Südafrika könne Brombach beim Fernsehen den Käse zum Trost essen und seinen Ärger mit gutem Genever wegspülen, "bevor er mich anruft, um zu gratulieren".

    Bürgerschützenkönig Claus Rechtien hatte zum Gelingen der Veranstaltung ein Gedicht mitgebracht, in dem es abschließend heißt: "Ein Korn, ein Bier und noch viel mehr, der Bauch wächst und man wird sehr schwer.

    Drum lieb ich auch den Grünkohl sehr." Das Blasorchester Bückeburger Jäger unter der Leitung von Heiko Deterding unterhielt die Grünkohlfreunde sowohl mit volkstümlich-konzertanter Musik, wie Märsche und Polka, als auch mit Stimmungsmusik zum Mitsingen wie das "Niedersachsenlied", "Weserbogen" und das "Schaumburger Heimatlied".

    In früheren Jahren hatte es einmal einen Dirigentenwettbewerb gegeben. Diese Aktion, so Reiner Walter, sei von den Stadthägern dann geklaut worden. Und so hat man sich etwas Neues einfallen lassen.

    Nach dem Motto "Jeder will einmal auf die Pauke hauen, aber keiner will sie tragen", mussten Landrat Heinz-Gerhard Schöttelndreier, Volksbank-Vorstand Joachim Schorling und Sparkassen-Vorstand Rolf Watermann mit Unterstützung der "Jäger", die verschiedene Märsche spielten, durch die Reihen ziehen und im Takt "auf die Pauke hauen".

    Die Besucher klatschten beim Landrat am lautesten, so dass er als Sieger ausgerufen wurde und die beiden Banker auf einen gemeinsam zweiten Platz verwies. Jeweils eine Flasche Fürstensekt und eine einjährige beitragsfreie Mitgliedschaft im Blasorchester Bückeburger Jäger waren der Lohn der Mühen.

    Frank Starnitzke erinnerte an die Sammlung für bedürftige Kinder in Bückeburg beim letzten Grünkohlessen und ließ die Kompaniechefs herumgehen, um erneut Geld für Kleidung und Verpflegung im Kindergarten und in der Schule einzusammeln. Das Spendenergebnis, inklusive Spendenzusagen der Sparkasse Schaumburg und der Volksbank in Schaumburg sowie einiger Privatleute, beläuft sich auf mehr als 4.000 Euro.

    Foto: hb/m