1. Für angehende Elektroniker gibt es jetzt die einjährige Berufsfachschule

    Schule und Innung gehen Kooperation ein / Zukunftschancen für Hauptschüler

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    BÜCKEBURG (tt). Nach den Sommerferien, mit Beginn des neuen Schuljahres, will die Berufsbildende Schule (BBS) Rinteln in Kooperation mit der Innung für Elektrotechnik Schaumburg die "einjährige Berufsfachschule Elektrotechnik" anbieten. Schulleiter Herbert Habenicht und Volker Fischer, Obermeister der Elektro-Innung, sind sich einig, mit dieser Maßnahme den Bedürfnissen der Handwerksbetriebe, aber auch der Auszubildenden zu entsprechen. Denn nun können alle Schüler, die den Beruf des Elektronikers anstreben, das erste Ausbildungsjahr an der Berufsbildenden Schule in Rinteln absolvieren. Der theorethische Unterricht wird in der Außenstelle in Bückeburg in der renovierten Marienschule stattfinden, dort sind geeignete Räume vorhanden. Die Handwerker-Innung für Elektrotechnik hat ihren Mitgliedsbetrieben empfohlen, den erfolgreichen Besuch der BBS als erstes Ausbildungsjahr anzuerkennen. Die gesamte Ausbildung wird sich über dreieinhalb Jahren erstrecken. Die Chancen, nach der Ausbildung einen Arbeitsplatz zu finden, sind nach Ansicht des Obermeisters zurzeit mehr als gut. "Die Betriebe suchen händeringend Elektriker, wobei das Wort "Elektriker" nicht mehr ganz stimmt, die technologische Entwicklung verlangt von uns heute höhere Ansprüche", so Volker Fischer, der "Netzwerkeinrichter" und "Steuerungstechniker" ausbildet.

    Darum hat die Innung den Vorschlag der Schule zur einjährigen Berufsschule gern aufgenommen, weil nun schon nach dem ersten Lehrjahr erste Erkenntnisse über den Ausbildungsstand getroffen werden können. Während dieser Zeit findet außerdem ein vierwöchiges Praktikum in einem Ausbildungsbetrieb statt. Ullrich Grotewold, Abteilungsleiter für Elektrotechnik an der BBS, sieht ebenfalls nur Vorteile in dem neuen Projekt. "Wir planen zwei Gruppen mit jeweils 12 Schülern, um optimale Ergebnisse zu erzielen", so Grotewold, der allerdings auch aus Erfahrung weiß, dass das ergeizige Ziele sind. Die Schüler kommen hauptsächlich aus der Hauptschule, was vom Grundsatz auch in Ordnung wäre, dennoch müsse man hier mit "Abbrechern" rechnen. "Die Schüler haben heute kaum noch mathematische und physikalische Grundkenntnisse", beschreibt der Bildungsgangleiter Hartmut Konrad die Situation. Dennoch ist auch er optimistisch genug, Interessenten für das Ausbildungsjahr zu finden. Erste Nachfragen und Gespräche mit Azubis hätte es bereits gegeben. Anmeldungen nimmt die BBS, aber auch jeder Handwerksbetrieb entgegen. Dort sind, wie auch in der Handwerkskammer Schaumburg und in der Agentur für Arbeit, weitere Informationen zu erhalten. Foto: tt