1. Integration beginnt bereits in der Krippe

    "Haus des Kindes" möchte Kinder mit besonderem Förderbedarf unter drei Jahren betreuen

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    BÜCKEBURG (em). Kaum haben sich die Gratulanten zum 32-jährigen Bestehen der "Mäusegruppe" im "Haus des Kindes" verabschiedet, zeichnet sich eine Idee für diese und weitere Einrichtungen für Kleinstkinder in Niedersachsen ab : Was 1978 als Gruppe für 1- bis 3-Jährige begann, könnte sich als Modellprojekt des Landes bewerben, um sich in Zukunft zur integrativen Krippengruppe auszuweiten. "Bereits im Jahr 2008 haben wir uns auf einer Podiumsdiskussion in Hannover zum Thema integrative Krippe informiert", so Georg Steimann, Leiter des "Haus des Kindes" und Geschäftsführer des Paritätischen Kreisverbandes Schaumburg.

    Unter dem Titel "Kein Platz für Johann" diskutierten dort Pädagogen, Vertreter von Politik und vor allem betroffene Eltern, die sich eine Integration ihrer behinderten Kinder bereits im Krippenalter wünschten. Im Jahr darauf wurden diese Ideen vom Niedersächsischen Kultusministerium aufgegriffen und zunächst noch als Modellvorhaben auf den Weg gebracht. Seit dem Februar werden Krippen gefördert, die Kinder mit besonderem Förderbedarf aufnehmen. Das "Modellvorhaben zur gemeinsamen Betreuung von Kindern mit und ohne Behinderung im Alter unter drei Jahren" sieht vor, dafür in den beteiligten Einrichtungen die Voraussetzungen zu schaffen, um alle Kinder optimal zu betreuen. Dies beinhaltet sowohl die Verringerung der Gruppengröße wie auch die Einstellung einer zusätzlichen heilpädagogischen Fachkraft.

    Die Einrichtung eines solchen Angebotes für Kinder und Familien würde die heilpädagogische Tradition des Hauses an der Bahnhofstraße fortsetzen, das schon seit 1976 körper- und sprachbehinderte Kinder von 3 bis 6 Jahren betreut.

    Langjährige Erfahrungen mit integrativer Pädagogik sowie der Beratung und Unterstützung von Eltern könnten in Zukunft auch das neue Betreuungsmodell "Integrative Krippe" miteinbeziehen und das kinder- und familienfreundliche Angebot der Residenzstadt auf dem Weg zur Inklusion erweitern. Foto: p

    Alle zusammen in einer Krippengruppe: Zur Zeit noch ein Modellprojekt, bald vielleicht Alltag. Haus des Kindes möchte integrative Betreuung von Kindern mit Behinderungen unter Drei.