1. Bürgerschießen soll Volksfest werden

    Versammlung Bürgerbataillon / Festwirt im Stich gelassen / Familien Hauptzielgruppe

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    BÜCKEBURG (hb/m). Stadtmajor Rolf Netzer freute sich, mit Reiner Brombach den Bürgermeister der Stadt und den Vorsitzenden des Fördervereins auf der Jahreshauptversammlung des Bürgerbataillons in der Gaststätte Fenkner an der Wallstraße begrüßen zu können. "Irgendwie beschämend" nannte Netzer in seinem Jahresrückblick die Kleidungsstücke mancher Kameraden während des Grünkohlessens. Es müssten nicht alle im Anzug mit Krawatte erscheinen, "aber ein gepflegteres Outfit sollten wir doch alle erwarten können."

    Mit einigen im Vorfeld vorgenommenen Änderungen habe, so der Stadtmajor, im August das Bürgerschießen stattgefunden. Man habe damit gerechnet, dass nicht alles gleich wie am Schnürchen klappt. Im nächsten Jahr werde es weitere Verbesserungen geben. Netzer dankte dem neuen Festwirt Fabian Hahn, dem das Bürgerschießen 2009 viele neue Erfahrungen gebracht habe, eine der wesentlichsten für ihn "das finanzielle Desaster".

    Rolf Netzer räumte ein, "dass wir einen maßgeblichen Anteil selbst verursacht haben". Es könne nicht sein, dass jedes Rott sein eigenes Frühstück zum Schießstand mitbringt und zur Bierprobe das halbe Bataillon zuhause bleibt. "Wir können den Festwirt nicht ersetzen", meinte Netzer und forderte alle auf, an einem Strang zu ziehen. "Das Grünkohlessen darf nicht abgleiten in eine stillose Veranstaltung", forderte Reiner Brombach. Er habe sich beim Grünkohlessen geärgert über die Art des Zuhörens bei den Reden beispielsweise von André Bonthuis. Vielleicht liege es auch an der Größe der Remise. Die Ausrichtung auf den neuen Zeitgeist müsse angemessen erfolgen. Wichtig sei es, dass der neue Weg von allen mitgetragen wird. Unter dem Motto "Weg von Bratwurst, Bier und Blasmusik" hatte es bereits im Vorfeld des Bürgerschießens 2009 einige Änderungen gegeben. Martin Brandt, der Geschäftsführer des Bataillons, sprach in seinem Vortrag über Vereinsziele, Image, Leitbild und die Rolle der Frauen. "Ein rückläufiger Mitgliederbestand, eine unbefriedigende Altersstruktur, ein hoher Altersdurchschnitt der Führungskräfte, eine unbefriedigende Resonanz auf einzelne Veranstaltungen, ein fehlendes Leitbild und ein verbesserungsbedürftiges Image", skizzierte Brandt die aktuelle Ausgangslage. Für noch wichtiger als die Pflege der Tradition hält der Geschäftsführer Aktivitäten zur Förderung sozialer und karitativer Zwecke in Bückeburg. Es gelte, für sozial schwächere Bevölkerungsteile Hilfe zu organisieren. Das Bürgerschießen müsse als "Premiumveranstaltung" des Bürgerbataillons zu einem echten Volksfest ("mit jährlichem Rhythmus?") entwickelt werden. Die Arbeit des Bürgerbataillons müsse "konsequent ausgerichtet werden auf die Wünsche und Bedürfnisse von jungen Männern, Frauen, Kindern und Familien".

    Zudem sollen Anforderungsprofile für Führungskräfte definiert werden.

    Foto: hb/m