1. Grüne wünschen sich in Zukunft mehr Anerkennung des Fahrradverkehrs

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    BÜCKEBURG (hb/m). "Die Stadt Bückeburg tritt für ein fahrradfreundliches Umfeld ein und investiert hier eine Menge Arbeit", stellt Bernd Schierhorn für die Ratsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen gegenüber der Presse fest. Die erfolgreiche Bewerbung um das Etikett "Fahrradfreundliche Kommune" und der nun jährlich stattfindende Fahrradmarkt seien Erfolge auf dem Weg zu mehr Anerkennung der Radler. "Wir haben uns auf den Weg gemacht, die Fahrradfreundlichkeit durch positiv besetzte Aktionen zu erzeugen.

    Hat mehr positive Anerkennung des Fahrradverkehrs gefordert: Bernd Schierhorn, Ratsfraktion Bündnis 90/Die Grünen.

    Vielleicht könne man, so Schierhorn, der von der Polizei vorgetragenen, "teilweise tatsächlich brisanten Situation" durch mehr Anerkennung begegnen. Anerkannte Verkehrsteilnehmer seien unter Umständen offener für Ratschläge und erzieherische Maßnahmen. Solange das Fahrrad als ein Verkehrsmittel zweiter Klasse betrachtet und durch Regeln eher "am Rand des Verkehrs platziert" werde, verwendeten viele Nutzer, alt und jung, nicht die gebotene Sorgfalt auf Ausstattung und Verhalten im Verkehr. "Die mangelnde Beachtung vergangener Jahrzehnte hatte eben auch seine erzieherische Wirkung", glaubt Schierhorn.

    Eine Anerkennung sei es jedenfalls nicht, wenn sich auf einer beliebigen Strecke von fünf Kilometern folgende Hindernisse dem Radler in den Weg stellen können: "Benutzungspflicht der Radwege rechts der Fahrbahnseite, dann Wechsel auf die linke Seite, aber nur nachdem der Radfahrer absteigen und über die Straße schieben soll, danach Radfahren mit Gegenverkehr, gleichzeitig auf Fußgänger und auf Autos, die Grundstücke verlassen, achten, dann einen Weg suchen, weil der Radweg im Nirgendwo endet, Schlenker um Ampeln und Verkehrsschilder fahren, auf vielen Radwegen ‚reiten wir für Deutschland‘; denn alle zehn Meter ist die Strecke vor einer Torabfahrt abgesenkt, von der Ungeduld und hupenden Belehrungen vieler Autofahrer nicht zu sprechen." Anerkennung, so Schierhorn weiter, sehe anders aus. Auf dem Fahrradmarkt und im Fahrradbeirat der Stadt Bückeburg seien Foren gegeben, wo Anliegen an die Fahrradfahrer eingebracht werden können. "Gemeinsam können wir sicher auch Auswüchsen des Radlerverkehrs begegnen", so Schierhorn. "Der Bewusstseinswandel vom Fahrrad als ein aus der Mode gekommenes Fortbewegungsmittel einiger weniger Aktivisten hin zum akzeptierten und wertvollen Verkehrsmittel ist halt noch lang, aber nicht aufzuhalten." Foto: hb/m