BÜCKEBURG (hb). Eine 40-jährige Obernkirchenerin war am Montag, dem 14. Juni gegen 17 Uhr im Einkaufszentrum Kaufland an der Hannoverschen Straße von einem Ladendetektiv bei einem Ladendiebstahl erwischt worden. Die Frau hatte Zigaretten an sich genommen, die sie nicht bezahlt hat.
Der Ladendetektiv informierte, wie es in solchen Fällen üblich ist, umgehend die Polizei. Den Einsatzkräften gegenüber erklärte die 40-Jährige, dass ihr einjähriger Sohn von zwei unbekannten Männern entführt wurde und sie zu dem Diebstahl der Zigaretten gezwungen worden sei.
Diese Aussage führte dazu, wie die Pressestelle der Polizeiinspektion Nienburg/Schaumburg mitteilt, dass eine Vielzahl der in diesen Fällen üblichen Maßnahmen anliefen. Mehrere Funkstreifenwagen, ein Polizeihubschrauber, drei Polizeihunde und rund 30 Polizisten fahndeten nach den Entführern. Die Ermittlungen liefen über Stunden auf Hochtouren.
Gegen 20.30 Uhr konnten zwei Beamte, die zur Observation eingesetzt waren, den Jungen und die beiden 25 Jahre alten Männer in der Wohnung der Frau antreffen. Beide Männer zeigten sich überrascht, wußten sie doch nicht das Gringste über die angebliche Entführung.
Nun musste die Obernkirchenerin einräumen, dass sie sich die Sache mit der Entführung nur ausgedacht hatte, um den Ladendiebstahl zu rechtfertigen. Wie Polizeisprecherin Gabriela Mielke erklärte, wird sich die Frau nun wegen Vortäuschens einer Straftat verantworten müssen.