1. Grüne gegen Neubau auf der grünen Wiese

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    BÜCKEBURG (hb/m). Scharf verurteilt der Stadtverband von Bündnis 90/Die Grünen einhellig die Planungen zum Neubau des Klinikums Schaumburg auf der "GrünenWiese" bei Vehlen. Während einer kontroversen Stadtverbandssitzung, an der die Grünen Kreistagsabgeordneten Hartwig Dankwerth, er votierte für den Neubau, und Marion Lenz (sie stimmte im Kreistag dagegen) teilnahmen, wurde vor allem die Standortwahl bemängelt. Zudem wurde festgestellt, dass bei Forderungen nach Gehaltsverzicht von Krankenhausmitarbeitern bislang jede soziale Komponente fehle. So sei nicht einzusehen, "dass Forderungen nach Gehaltsverzicht in erster Linie an Bezieher kleiner und mittlerer Einkommen gerichtet" werden. Ökologisch katastrophal seien zudem Pläne, die Krankenhausküchen aufzulösen und die Mahlzeiten täglich von weit her anzukarren. Unklar sei auch, wie der Neubau an einen effizienten Nahverkehr angeschlossen werden könne.

    Willi Klusmeier: "Bückeburg kann angesichts des nahen Mindener Klinikums ohne ein weiteres Krankenhaus auskommen."

    Die Bückeburger Grünen halten es durchaus für nachvollziehbar, dass der gegenwärtige Krankenhausbetrieb mit seinen drei Standorten defizitär ist und so nicht weiterbetrieben werden kann. Doch es sei nicht nachvollziehbar, weshalb das Klinikum ausgerechnet durch die Zerstörung einer intakten Felderlandschaft, zudem noch zum Teil im Landschaftsschutzgebiet, gerettet werden soll. Stadtverbandsvorsitzender Willi Klusmeier stellt zudem in Frage, dass der Standort "überhaupt im Raum Obernkirchen errichtet werden muss". Dass genau die Mitte der drei bisherigen Krankenhäuser gewählt wurde, sei nur vordergründig richtig. "Das Auetal und der gesamte Nordkreis sind weiterhin abgehängt, wobei Bückeburg eigentlich angesichts des nahen Mindener Klinikums auch ohne weiteres Krankenhaus in der Nähe auskommen kann", meint Klusmeier.

    Der Stadtverband fordert, die Planungen neu aufzunehmen und vor allem vom Standort Vehlen abzurücken. Sinnvoller und ökologisch verträglicher sei es, einen der bestehenden Standorte auszubauen oder wenigstens eine der zahlreichen Industriebrachen zu bebauen, statt den Landkreis immer weiter zu zersiedeln und zuzubetonieren. Foto: hb/m