BÜCKEBURG (em). Peking ist passe, London lacht. Die Sportwelt nominiert ihre Mitglieder für die Nationalteams der nächsten olympischen Spiele nach den Ergebnissen internationaler Qualifikationswettbewerbe. Das gilt für die Olympioniken genauso wie für die Para-Olympioniken. Letztere müssen zusätzlich zu ihrer rein sportlichen Leistung noch Mindestkriterien erfüllen, um dem Grad ihrer Behinderung entsprechend in para-olympische Leistungsklassen eingestuft werden zu können.
Hierfür sind für den paralympischen Schießsport 19 weltweit tätige internationale Klassifizierer zuständig. Dr. Andreas Schulz ist neben seiner Tätigkeit als niedergelassener Sportmediziner und Landessportarzt des Niedersächsischen Sportschützenverbandes einer von ihnen und wurde vom Internationalen Paralympischen Comitee (IPC) für den diesjährigen World-Cup in Spanien nominiert. Die Liste der teilnehmnden Nationen reicht von A wie Argentinien über K wie Korea bis V wie Venezuela. Eine fundierte sportmedizinische Ausbildung und Erfahrung sind für diese Tätigkeit die Grundvoraussetzung. Es folgt dann eine sportartspezifische Zusatzausbildung zunächst auf nationaler, dann auf internationaler Ebene. Eigene Schießsporterfahrungen und Erfahrungen mit Behinderungen verschiedenster Ursachen und Ausprägungen sowie die perfekte Beherrschung der Amtssprache Englisch des IPC sind hierbei zusätzlich notwendig. Für Dr. Schulz alles kein Problem.
Neben den rein sportmedizinischen Aufgaben zählt auch der Kontakt zu den Athleten sowie ihren Delegationsmitgliedern, den internationalen Schiedsrichtern, den technischen Prüfern sowie Mit-Klassifizieren zu den interessanten Aspekten seiner Tätigkeit.
Das Aufgabenfeld umfasst weiterhin eine enge Zusammenarbeit mit der internationalen Anti-Doping-Kommission sowie den Schiedsrichtern.
Oft muss der Einsatz eines Hilfsmittels in enger Zusammenarbeit beurteilt werden.
Der Klassifizierer ist befugt, auch außerhalb der eigentlichen Wettkämpfe und Klassifizierung Informationen für Einstufung eines Sportlers zu erlangen. Selten gibt es dann noch Klassifikationsprobleme. Foto: privat