BÜCKEBURG (hb/m). Leiterin Dr. Anke Twachtmann-Schlichter konnte etwa hundert Gäste zur Eröffnung der Ausstellung über das Leben des Widerstandskämpfers Eberhard von Breitenbuch im Museum begrüßen. Erstmalig findet hier eine Ausstellung der Geschichtswerkstatt der Herderschule statt. Twachtmann-Schlichter erwähnte die gute Zusammenarbeit mit der Herderschule und der Graf-Wilhelm-Schule. So gebe es eine Schüler-AG, die den Jugendlichen Einblicke in die Stadtgeschichte und die Museumsarbeit vermittle.
"Die Geschichtswerkstatt der Herderschule ist ein Markenzeichen für die Stadt Bückeburg, mit dem wir uns gern schmücken", sagte Bürgermeister Reiner Brombach. Seit langem werde hier "eine segensreiche Erinnerungsarbeit geleistet, um Fakten zu erhellen". Projektleiter Klaus Maiwald gelinge es immer wieder, Jugendliche für diese Arbeit zu begeistern.
Der Widerstandskämpfer Eberhard von Breitenbuch wäre am 20. Juli 100 Jahre alt geworden. Für Klaus Maiwald war dieses Datum Motivation genug, die Ausstellung an diesem Tag zu eröffnen, obwohl noch Ferien waren. Mit der Dokumentation "Die Überlebenden einer Tragödie sind niemals deren Helden - das Leben des Widerstandskämpfers Eberhard von Breitenbuch" hatte die Geschichtswerkstatt der Herderschule am Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten 2008/09 zum Thema "Helden: verehrt - verkannt - vergessen" teilgenommen.
Eberhard von Breitenbuch hat Adolf Hitler am 11. März 1944 mit einer Pistole erschießen wollen. Das Attentat konnte er aber nicht ausführen, weil er als Ordonnanzoffizier des Generalfeldmarschmarschalls Ernst Busch nicht wie in den Wochen zuvor an einer Lagebesprechung teilnehmen konnte. Er überlebte den Krieg und hat später das Rittergut Remeringhausen bei Stadthagen geerbt, wo er bis zu seinem Tod am 22. September 1980 lebte. Die Dokumentation und auch die Ausstellung über das Leben von Breitenbuchs sind gegliedert in Abschnitte wie "Gründe für den Eintritt in den Widerstand", "Der 11. März und seine Folgen", "Entnazifizierung und Rehabilitierung" und "Beruflicher Neuanfang". Inzwischen hat die Geschichtswerkstatt auch einen Antrag an die Stadt Stadthagen eingereicht mit der Bitte, eine Straße nach Eberhard von Breitenbuch zu benennen. Dieser Vorschlag sei in der Kreisstadt positiv aufgenommen worden.
Die Dokumentation der Geschichtswerkstatt ist mit einem Landessieg Niedersachsen und einem dritten Preis auf Bundesebene ausgezeichnet worden. Sie ist zum Preis von 5,00 Euro im Museum, der Herderschule und im örtlichen Buchhandel erhältlich. Die Ausstellung im Museum kann bis zum 27.August zu den Öffnungszeiten, mittwochs bis sonntags von 13 bis 17 Uhr, besichtigt werden. Der Eintritt ist frei.
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