BÜCKEBURG (hb). Seinen Stadtrundgang am Mittwochmorgen letzter Woche hatte sich ein 49-jähriger Bückeburger sicher anders vorgestellt. Er war gegen 10.30 Uhr in Höhe der ehemaligen Fleischerei Viehmann unterwegs, als er plötzlich einen sehr lauten Knall wahrnahm.
Das sichergestellte Luftgewehr ist die mutmaßliche Tatwaffe.
In Höhe der ehemaligen Fleischerei Viehmann wird der Fußgänger von einem Geschoss getroffen.
Lediglich erschrocken, setzte der Passant seinen Weg fort und bemerkte erst nach einiger Zeit einen starken Schmerz an der linken Schulter. Als er daraufhin seine Kleidung überprüfte, musste er feststellen, dass sowohl seine Jacke als auch sein T-Shirt jeweils ein kleines Loch aufwiesen. Nun ging der Geschädigte zur Polizei und schilderte noch unter Schock stehend sein gefahrvolles Erlebnis.
Mit mehreren Streifenwagen hat die Polizei daraufhin im Stadtgebiet nach dem Schützen gefahndet. Zunächst ohne Erfolg. Das wäre wohl auch so geblieben, wenn die Beamten nicht so ein "bestimmtes Bauchgefühl" gehabt hätten. Es war nämlich in der vorherigen Nacht zu Belästigungen und Ruhestörungen von polizeibekannten Personen gekommen, die in einer Wohnung in der zweiten Etage eines dem Tatort gegenüberliegenden Hauses mächtig gezecht und gefeiert hatten.
Gegen 12 Uhr konnte die Polizei bei der Kontrolle dieser Leute die mutmaßliche Tatwaffe, ein Luftgewehr, die dazugehörige Munition sowie zusätzlich eine schussbereite Soft-Air-Pistole in unmittelbarer Nähe eines noch geöffneten Fensters sicherstellen.
Im Laufe der Ermittlungen haben sich die Verdächtigen in Widersprüche verwickelt. Bei einem 35-jährigen Tatverdächtigen wurde auf richterliche Anordnung im Krankenhaus eine Blutprobe entnommen, da er immer noch spürbar unter dem Einfluss alkoholischer Getränke gestanden hat.
Bei gründlicher Absuche des Gehwegs am Tatort konnten die Beamten noch am Nachmittag ein deformiertes Geschoss auffinden und sicherstellen. Die Ermittlungen wegen des Tatverdachts der gefährlichen Körperverletzung und des Verstoßes gegen das Waffengesetzt dauern an. Der verletzte Fußgänger befand sich vor Tagen noch in ärztlicher Behandlung.
Zeugen, die den Vorfall am Mittwochmorgen beobachtet haben und Angaben zur Sache machen können, werden gebeten, sich mit der Polizei an der Ulmenallee unter der Rufnummer 05722 / 9593-0 in Verbindung zu setzen. Foto: Polizei