BÜCKEBURG (hb/m). "Auf Wunsch des Landtagskandidaten Jörg Farr hat der Vorstand der SPD Bückeburg um ein Gespräch im Tierheim gebeten, um uns über die Probleme dieser Einrichtung, die so zu kämpfen hat, zu informieren", leitete Stadtverbandsvorsitzende Grit Schmidt das Gespräch mit der Tierschutzvereinsvorsitzenden Monika Hachmeister ein. Die Sozialdemokraten, die von Jörg Farr und Bürgermeister Reiner Brombach begleitet wurden, nahmen erfreut zur Kenntnis, dass sich das Verhältnis zu den Kommunen gebessert habe. Der Tierschutzverein Bückeburg-Rinteln und Umgebung hatte zuletzt eine Erhöhung der Betriebskosten in Höhe von 10 Prozent erhalten, wenn man sich auch 20 Prozent gewünscht hatte. Überhaupt decken die Zuschüsse der Kommunen nur einen kleinen Teil der Kosten des Vereins ab. Auf 35.000 Euro belaufen sich jährlich die Futterkosten, rund 90.000 Euro die Personalkosten und etwa 50.000 Euro müssen für Tierarztkosten ausgegeben werden. "Ohne Erbschaften kommen wir nicht rum, wir brauchen Geld für die Tiere", so Hachmeister. Die Tierarztkosten könnten erheblich gesenkt werden, wenn nicht so viele Katzen sterilisiert werden müssten. 300 Katzen waren es im vergangenen Jahr, für rund 90 Euro pro Tier. Insofern setzt der Tierschutzverein auf das sogenannte Paderborner Modell. Die ersten Kommunen in Deutschland haben es eingeführt und verlangen von Haltern von Katzen, dass sie ihre Katzen sterilisieren lassen. "Weniger Katzen bedeutet weniger Fundtiere und einen Beitrag zum Tierschutz", klärt Hachmeister auf. Auf Nachfrage der SPD-Kommunalpolitiker zur Vergabepraxis erläutert die Vereinsvorsitzende, "dass es beratungsresistente Personen" gibt, die "mit der Presse drohen und ihren Frust leider in der Tageszeitung loswerden". Es gibt laut Hachmeister feste Vergaberegeln, wie Spazierengehen zum Kennenlernen des Tiers, Zustimmung des Vermieters, eventuell der Besuch einer Hundeschule. Eine 82-jährige bekäme im Tierheim jedenfalls keinen Welpen. "Unserer Mitarbeiter und auch ich sind nicht der Punching-Ball der Leute". Fundtiere würden innerhalb der offiziellen Öffnungszeiten des Tierheims zurückgegeben. Sie bot allen Besuchern an, einen Tag lang die Arbeit der Ehrenamtlichen zu übernehmen.64 Hundeboxen müssen innen und außen ausgespritzt werden, 68 Katzentoiletten gesäubert, die Tiere gefüttert und ihnen Medikamente gegeben werden. "Hier wird kein Tier aus Kostengründen getötet, der Tierarzt trifft bei kranken Tieren die Entscheidung", verdeutlichte Hachmeister. Der SPD-Vorstand bot an, die Gespräche regelmäßig fortzusetzen; Jörg Farr sagte zu, sich um die Beschaffung und das Einsetzen neuer Rosten zu kümmern. Foto: hb/m
Keine Angst vor bellenden Hunden haben Jörg Farr und die Vorstandsmitglieder der SPD Bückeburg.