BÜCKEBURG (hb/m). "Literatur hat es in der heutigen Zeit schwer, sich gegenüber dem Internet und den Neuen Medien zu behaupten - die kommenden Tage sind unser Beitrag, dem abzuhelfen", sagte Bürgermeister Reiner Brombach bei einem Empfang im Neuen Ratssaal für etwa 50 Autoren. "Die Literatur gibt der Seele Nahrung, sie bessert und tröstet sie", zitierte der Bürgermeister Voltaire. Vier Tage lang haben der Verband Deutscher Schriftsteller und der Förderkreis Deutscher Schriftsteller in Niedersachsen und Bremen in Bückeburg die Niedersächsischen Literaturtage ausgerichtet. Reiner Brombach dankte der künstlerischen Leiterin Jutta Sauer für die organisatorischen Arbeiten, bei denen sie von der Verwaltungsmitarbeiterin Anja Wehrmann unterstützt wurde sowie den Sponsoren.
Dr. Johann-Günther König (r.) überreicht Bürgermeister Reiner Brombach ein Buch.
Jutta Sauer hatte das Motto "Stadt.Land.Schloss" für die diesjährigen Literaturtage vorgegeben. So haben 50 Autoren in den vergangenen Tagen mit Lesungen, Theater, Texten, Gesprächen und Vorträgen ein breites Spektrum von Literatur vor der Öffentlichkeit ausgebreitet. Gefallen hat es Brombach, dass ein besonderes Augenmerk auf die Jugend gelegt wurde, "um ihr Interesse an Büchern zu wecken". So haben am Freitagvormittag in einigen Schulen Lesungen stattgefunden.
"Das sprachliche Vermögen ist für das Zusammenleben der Gesellschaft fundamental - das gilt für Deutsche wie für Einwanderer", sagte Hartwig Struckmeyer, der Vorsitzende des Förderkreises deutscher Schriftsteller in Niedersachsen und Bremen. Struckmeyer hat zehn Jahre in Stemmen gelebt und ist von 1944 bis 1951 Schüler des Gymnasiums Adolfinum in Bückeburg gewesen. "Als 17-Jähriger wollte ich hier nie weg", erinnerte er sich gern an diese Zeit. Als er kürzlich durch die Stadt gegangen sei, habe er festgestellt, "dass die Lange Straße ein einziges Café und Bückeburg unvergleichlich ist - ich konnte nicht anders, als die Literaturtage nach Bückeburg zu holen", bekannte Struckmeyer.
Dr. Johann-Günther König, der Vorsitzende des Landesverbandes Niedersachsen-Bremen im Verband deutscher Schriftsteller, schilderte die Probleme der Autoren bezüglich ihrer Rechte. Es würden verbindliche Aussagen bezüglich der Vermarktung fehlen. Der 1969 gegründete Verband habe aber auch in der Vergangenheit einiges erreicht, so die Künstlersozialkasse und die Vermarktungsgesellschaft WORT. Der Schriftsteller, der unter anderem die Sachbücher "Alle Macht den Konzernen. Das neue Europa im Griff der Lobbysten" und "Was hat das große Geld mit uns vor?" veröffentlich hat, schenkte Bürgermeister Reiner Brombach sein Buch "Bremen im Spiegel der Literatur". Der in Braunschweig lebende Dichter Georg Oswald Cott las zunächst einige kurze Gedichte vor und ging dann mit einem Korb, voll mit 300 eingerollten handgeschriebenen Gedichten, durch die Reihen und verschenkte diese "für ein Lächeln". Foto: hb/m