1. "Integration müssen wir besser hinbekommen"

    Kulturfest der Initiative "Alle unter einem Dach" startet in der Grundschule im Petzer Feld / 500 meist junge Besucher mit dabei

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    BÜCKEBURG (hb/m). "Warum ist hier so wenig los?", wunderte sich nicht nur der Bundestagsabgeordnete Sebastian Edathy. Der Auftakt des von der Bückeburger Initiative "Alle unter einem Dach" veranstalteten Kulturfestes in der Grundschule Im Petzer Feld verlief am Samstag um 11 Uhr sehr schleppend. In der ersten Stunde waren die Mitglieder von Rat, Verwaltung und Schulen in der Überzahl.

    "Zwischen 12 und 14 Uhr war aber richtig etwas los, wir haben rund 500 meist jugendliche Besucher gehabt", zeigte sich Koordinator Stephan Hartmann mit dem Zuspruch recht zufrieden und zog ein positives Fazit. Dennoch wollen die Organisatoren zukünftig das Kulturfest wieder an einem Sonntag im Frühjahr feiern. Die Aktionen auf der Bühne mussten wegen des Wetters in die Pausenhalle der Schule verlegt werden. Enttäuscht zeigte sich Hartmann von der Bläsergruppe der Musikschule Schaumburger Märchensänger, die nicht erschienen war und auch nicht abgesagt hatte. Gefreut hat man sich über das Interesse der beiden Landratskandidaten Klaus-Dieter Drewes und Jörg Farr. "Farr hat uns sogar beim Abbauen geholfen", zeigte sich Hartmann beeindruckt.

    Bevor Bürgermeister Reiner Brombach sein Grußwort sprechen konnte, zelebrierte die junge Band "Heatstroke" vom Gymnasium Adolfinum einen halbstündigen Soundcheck. "In Bückeburg und Schaumburg sind wir laut, wenn es gegen Fremdenfeindlichkeit und Intoleranz geht", sagte Brombach. Kindergärten, Schulen, Kirchen und Sozialverbände würden sich dafür einsetzen, "damit Intoleranz ein Fremdwort wird". Es gebe, so der Bürgermeister, viele wertvolle Mitbürger in unserem Land. "Wir müssen die Integration besser hinbekommen und allen Menschen eine Heimstatt bieten, die aber auch unsere Gegebenheiten zu akzeptieren haben", so Brombach.

    Die Initiative "Alle unter einem Dach" engagiere sich seit zehn Jahren vorbildlich. Brombach dankte den Frauen und Männern der ersten Stunde und nannte namentlich Dagmar Kostka, Edeltraut Müller, Irmgard Klingst, Stephan Hartmann, die Geschichtswerkstatt der Herderschule und vergaß auch nicht den 2009 verstorbenen Volker Kohlmeyer.

    Stephan Hartmann erinnerte an die Anfänge im Jahr 2000 und das erste Kulturfest im Jahr 2001. Zentrales Anliegen der Initiative ist der Abbau von Vorbehalten und Ängsten in der Stadtbevölkerung. Gleichzeitig werden die Zuwanderer gefördert und deren Integration in das Stadtleben vorangebracht. Als eine von über 20 Veranstaltungen im Rahmen der "interkulturellen Woche in Schaumburg" habe man in diesem Jahr das Kulturfest erstmalig in den Oktober verlegt.

    Neben den CDU-Frauen mit einem leckeren Kuchen-Büfett und den Kindergärten war erstmalig das Bündnis für Familie mit einem Stand vor Ort vertreten. Im Mittelpunkt des Interesses stand ein internationales Büfett. Auf der Bühne lief nonstop ein buntes Programm mit Ali, der iranische Musik spielte, "Heatstroke" und "Inhaling" vom Adolfinum , Olaf Schrage sowie eine Show-Tanz-Vorführung des TSV Bad Eilsen und der Grundschule Heeßen. Foto: hb/m