1. Bernstein wird seit der Antike als Schmuck getragen

    Eröffnung der Adventsausstellung im Museum lockt zahlreiche Besucher an / Experte Bernd Hilgenfeld beantwortet Fragen

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    BÜCKEBURG (hb/m). Am Samstagvormittag ist im Museum Bückeburg an der Langen Straße die Ausstellung "Bernstein als Schmuckstein" eröffnet worden, die während der Adventszeit zu sehen sein wird. Gern habe sich das Museum, so die Leiterin Dr. Anke Twachtmann-Schlichter, auf Wunsch der Stadt in das Weihnachtsmarkt-Programm mit eingeklinkt. Nachdem im vergangenen Jahr eine Krippenausstellung die Besucher erfreut hatte, dreht sich in der aktuellen Ausstellung alles um das Thema Bernstein. Bernstein, so Twachtmann-Schlichter, in ihrer Einführung zur Ausstellung, sei schon in der Antike bekannt und hoch geschätzt gewesen. Entstanden soll der Bernstein vor ungefähr 40 bis 50 Millionen Jahren sein. Vermutlich erstreckte sich von Skandinavien bis weit nach Russland ein subtropischer Wald. Aus dem ausgetretenen Harz der Bäume sei im Laufe der Millionen Jahre Bernstein entstanden. "Er findet sich nicht nur am Ostseestrand, sondern auch in unterirdischen Lagerstätten, weit entfernt von den heutigen Küsten, so zum Beispiel in Bitterfeld", berichtete die Museumsleiterin.

    Experte Bernd Hilgenfeld beantwortet alle Fragen zum Thema Bernstein.

    FOTO 2: Ausstellungsstücke auf der Galerie des Museums

    FOTO 3: Ein Schmuckstück der Schaumburger Tracht ist die Bernsteinkette.

    Bernstein ist seit der Steinzeit ein begehrtes Handelsobjekt und in der Antike auch als Arznei bekannt. In der Zeit vom 16. bis zum 18. Jahrhundert fertigte man allerlei kunstvolle Gebrauchsgegenstände, die allerdings in erster Linie für Sammler interessant waren. Die Bernsteindreher suchten neue Märkte und forcierten in ländlichen Gebieten den Absatz von Ketten. Der alte Volksglaube an die heilenden Kräfte war dafür sicherlich von Vorteil.

    Jeder kennt die wunderschönen Bernsteinketten, die die Schaumburger Tracht schmücken. Mit zunehmender Wertschätzung der Tracht wurden sie ab der Mitte des 19. Jahrhunderts immer größer und prächtiger. Wenn die Tracht auch in ihrer regionalen Ausprägung variiert, so gehört die Bernsteinkette - mundartlich "Krallen" (von Korallen) - immer dazu. Ihre ersten Bernsteinketten erhielten die meisten jungen Mädchen zur Konfirmation, die in ihrer Ausprägung aber schlichter und kleiner als diejenigen waren, die es zur Hochzeit gab. "Diese schönen Ketten sollen mit der Ausstellung einmal in den Fokus des Interesses gerückt werden", so Twachtmann-Schlichter, die dem Ostpreußischen Landesmuseum in Lüneburg für die Leihgaben dankte. Am Samstag stand Bernd Hilgenfeld interessierten Besuchern zur Verfügung und beantwortete alle Fragen zum Thema Bernstein, wie Verarbeitung, Schleiftechniken und Säuberung. Am Sonntag, 12. Dezember, wird Henry Bockisch von 14 bis 17 Uhr Bernsteinschmuck im Museum präsentieren und Bernsteinschleifen per Hand demonstrieren. Am Freitag, 10. Dezember, werden im Museum von 17 bis 19 Uhr die Santa Claus Jazz Men jazzige Weihnachtslieder spielen und Reinhard Bünte Heiteres vorlesen. Foto: hb/m