BÜCKEBURG (hb/m). Auf dem Sportplatz hinter der Jägerkaserne haben 117 Soldaten der Rekrutenkompanie 4 der Heeresfliegerwaffenschule Bückeburg und 55 Soldaten der 6. Kompanie des schweren Pionierbataillons aus Minden gemeinsam ihren Diensteid beziehungsweise das Feierliche Gelöbnis abgelegt. Für die musikalische Umrahmung der Gelöbnisfeier, die von rund 500 Besuchern, Vertreter des öffentlichen Lebens, Eltern und Freunde der Soldaten, verfolgte wurde, sorgte das Luftwaffenmusikkorps 3 aus Münster unter der Leitung von Oberstleutnant Kötter.
Dr. Karl-Hinrich Manzke: "Ohne Menschen, die für ihre Überzeugungen einstehen, kann ein Land seine Zukunft nicht gestalten."
Bürgermeister Reiner Brombach dankte den jungen Soldaten dafür, dass sie während ihrer Zeit bei der Bundewehr ihre ganze Kraft zum Schutze der Freiheit des Landes und seiner Bürger einsetzen wollen. Es sei in der heutigen Zeit keineswegs selbstverständlich, dafür auch Einschränkungen der persönlichen Freiheit zu akzeptieren. Brombach schloss in seinen Dank ausdrücklich auch die jungen Menschen ein, die anstelle des Wehrdienstes einen Wehrersatzdienst ableisten.
Von einem Pastor erwarte man mit Recht, so Landesbischof Dr. Karl-Hinrich Manzke in seiner Gelöbnisrede, zum Frieden und zur Abwendung von Gewalt aufzurufen. "Dem ist er verpflichtet, immer den Frieden zu suchen - und im Zweifelsfall zu Gewaltlosigkeit und dazu aufzurufen, es immer wieder noch einmal zu versuchen, bevor im Grenzfall auch durch die Anwendung von Gewalt ein Volk, Menschen, die sich völlig verrannt haben, zum Frieden gebracht werden müssen".
Manzke ist überzeugt, dass ein Land ohne Überzeugungen, ohne Menschen, die für ihre Überzeugungen einstehen, seine Zukunft nicht gestalten und gewinnen kann. Manches Mal, so der Landesbischof, könne man den Eindruck gewinnen, eine freie Demokratie und eine offene Gesellschaft wie die unsere funktioniere dann von alleine, "wenn alle gut konsumieren und sich im Übrigen ruhig und still verhalten - und darauf achten, dass Arbeitsplätze nicht gefährdet werden und jeder seinem Geschäft ungestört nachgeht - und im Übrigen abends vor dem Fernseher sitzt."
Manzke appellierte an die Rekrutinnen und Rekruten, "die Fragen danach wach zu halten, was dem Frieden diene". Die evangelische Kirche in Deutschland habe den Begriff vom "gerechten Frieden" geprägt, also die Idee und den Gedanken, "dass der Friede verteidigt werden kann und muss - und dass gerade unser Land mit seiner Geschichte seinen Beitrag im Konzert der Völkerwelt dazu leisten muss". Foto: hb/m