BÜCKEBURG (hb/m). Die beiden Praktikantinnen Louisa, eine 17-jährige Gymnasiastin, und Katharina, Studentin der Rechtswissenschaften an der Uni Göttingen, haben zum Jahresende einige Zeit im praktischen Dienst mit Beamtinnen und Beamten der Polizei verbracht und haben sowohl den Einsatz- und Streifendienst als auch den Kriminal- und Ermittlungsdienst kennengelernt. Jährlich werden die Beamtinnen und Beamten der Dienststelle zu etwa 8.500 Soforteinsätzen gerufen. Dabei handelt es sich meistens um Ruhestörungen, Familienstreitigkeiten, Alarmauslösungen, die Begleitung von Schwertransporten und auch die Suche nach vermissten Personen.
Die Kriminalstatistik zählt für 2009 2.782 bearbeitete Straftaten auf. Die Aufklärungsquote von 62,5 Prozent kann sich sehen lassen. Die beiden Praktikantinnen erfahren, dass das Polizeikommissariat als typische "Landdienststelle" mit einer Fläche von 145 Quadratkilometern für die Städte Bückeburg und Obernkirchen sowie die Gemeinden Eilsen, Nienstädt und Helpsen zuständig ist. Es stehen rund 47.500 Einwohnern aktuell knapp 50 Beamtinnen und Beamte und sieben Angestellte und Beschäftigte gegenüber.
Der Einsatz- und Streifendienst mit vier Dienstabteilungen, die täglich 24 Stunden aktiv sind, decken den sogenannten schutzpolizeilichen Dienst mit den Schwerpunkten Soforteinsätze (Fahndungen) und Verkehrsunfälle ab. Der Kriminal- und Ermittlungsdienst ist zuständige für Ermittlungen, unterteilt nach den Arbeitsfeldern Körperliche Unversehrtheit, Branddelikte, Vermisste, Eigentumsdelikte/Diebstahl, Raub, Erpressung, Unterschlagung, Betäubungsmittelkriminalität, Jugend- und Kinderkriminalität, Sexualdelikte, Verkehrskriminalität, Betrugs-/Fälschungsdelikte und Internetkriminalität. Für größere Einsatzlagen und weitere Delikte, wie zum Beispiel Mord/Totschlag und Staatsschutzsachen, ist die Polizeiinspektion Nienburg/Schaumburg mit Sitz in Nienburg zuständig.
Die Aufteilung erscheint Louisa und Katharina plausibel. In dem einen Bereich geht es um die Bewältigung von Soforteinsätzen, die möglichst schnelle Hilfe für den Bürger in Gefahr und Not, die vorläufige Festnahme eines Täters am Tatort oder auf der Flucht sowie die Aufnahme von Verkehrsunfällen. Im anderen Sektor geht es mehr um die Bewältigung von "Papier- und Aktenkram", also um Ermittlungen, Vernehmungen, erkennungsdienstliche Behandlungen, Gegenüberstellungen, richterliche Vorführungen, Vollstreckung von Haftbefehlen und Maßnahmen des Jugendschutzes. Dabei kommt es zu Überschneidungen, grundsätzlich wird die vorgegebene formelle Trennung aber eingehalten. Den beiden Praktikantinnen fiel auf, dass viele zusätzlich wahrgenommene Tätigkeiten bei der Bückeburger Polizei "ineinander greifen" und so auf vielfältige Weise "den Laden am Laufen halten".
So ist die Kontaktbeamtin Swintha Buhrmester fast täglich zu Fuß im Stadtgebiet unterwegs und hat Kontakt zur Bevölkerung und ein offenes Ohr für Probleme und Sorgen der Bürger. Ferner führt die Polizeikommissarin zum Beispiel Fahrradcodierungen und -kontrollen durch, berät ältere Mitbürger und besucht Kindergärten.
Der Kriminaltechnische Bereich wird von Uwe Heidelmann geleitet. Er sichert Fingerabdrücke sowohl am Menschen als auch an Sachen und sonstige Spuren wie Schuhabdrücke und DNA am Tatort und in seinem Labor. Ein weiterer Schwerpunkt seiner verantwortungsvollen Tätigkeit ist die Durchführung erkennungsdienstlicher Behandlungen.
Louisa und Katharina haben schnell gemerkt, dass der Polizeiberuf in Bückeburg nicht langweilig wird. Wer sich über ein Schulpraktikum informieren möchte, kann das bei Swintha Buhrmester (05722 / 9593-171) tun. Wer Interesse an dem Beruf hat, kann sich beim Einstellungsberater Ralf Burzlaff (05722 / 9593153) erkundigen. Foto: Polizei