BÜCKEBURG (hb). Christoph-Mathias Mueller hat es mit dem Göttinger Symphonie Orchester zum wiederholten Mal geschafft, das Publikum im Rahmen des Neujahrskonzertes mehr als nur zu begeistern. Der temperamentvolle Chefdirigent hatte das Konzert diesmal unter das Motto "1001 Nacht" gestellt und mit Antje Bitterlich eine Koloratursopranistin mitgebracht, die sich als stimmliches Glanzlicht des Abends entpuppen sollte.
Auf dem Programm standen bekannte und auch weniger Kompositionen, wie Mozarts Ouvertüre zu "Entführung aus dem Serail", die Ouvertüre zu der komischen Oper "Der Barbier von Bagdad" von Peter Cornelius sowie die Arie der Fatime aus der komischen Oper in einem Akt "Abu Hassan". Der erste Konzertteil schloss mit Carl August Nielsens "Orientalischer Festmarsch" und Léo Delibes Glöckchen-Ari, hinreißend einfühlsam gesungen von Antje Bitterlich, die vom Publikum bereits als "Fatime" regelrecht gefeiert wurde.
Zum absoluten Hörerlebnis entwickelten sich nach der Pause Kompositionen aus den Federn der Strauss-Familie. Hier hatte Alexander Fürst zu Schaumburg-Lippe zur Freude des Publikums wieder einmal zum Taktstock gegriffen, nachdem er erklärt hatte, dass Dirigieren inzwischen zu einem Hobby geworden ist und wie schwer es für ihn gewesen sei, vor Jahren von den Göttingern hierfür die Erlaubnis zu bekommen. Fürst Alexander meisterte den "Persischen Marsch" von Johann Strauss Sohn mit Bravour.
Für den Nilflutenwalzer von Joseph Strauss hatte der charmante Christoph-Mathias Mueller wieder die Regie über seine gut aufgelegten Symphoniker übernommen. Der offizielle Schlussteil setzte sich aus dem "Ägyptischen Marsch" und der Arie "Heut hab ich ihn wiedergesehen" aus "Tausend und eine Nacht", dem Walzer und Intermezzo, der Ballade der Fantaska und dem Walzer "Märchen aus dem Orient" zusammen.
Natürlich kam das Orchester nicht um Zugaben herum. Stehende Ovationen gab es nach dem koketten "Mein Herr Marquis" aus der "Fledermaus" für die Sopranistin und den obligatorischen Schlusspunkt, den "Radetzky-Marsch". Fazit: Es war erneut ein Konzerterlebnis in dem bis auf dem letzten Platz besetzten Rathaussaal, das später beim Neujahrsempfang des Bückeburger Stadtmarketing im Foyer der Sparkasse bei den etwa 200 geladenen Gästen noch lange für Gesprächsstoff sorgte.Foto: hb