BÜCKEBURG (hb/m). Rund 160 Gäste folgten der Einladung der Volksbank in Schaumburg, der Kreishandwerkerschaft und der Steuerberater des Ortsverbandes Schaumburg zum Neujahrsempfang, um im Großen Rathaussaal gemeinsam mit Vertretern der Städte, Gemeinden und des Landkreises Schaumburg auf das neue Jahr anzustoßen. Horst Frensel, der Vorsitzende der Kreishandwerkerschaft, konnte als Gäste unter anderem Landrat Heinz-Gerhard Schöttelndreier, seinen Nachfolger Jörg Farr, den Ersten Kreisrat Klaus Heimann sowie die Bürgermeister Reiner Brombach, Oliver Schäfer und Bernd Reese begrüßen. Das Handwerk in Schaumburg mit seinen 10.000 Beschäftigten und 800 Auszubildenden ist nach den Worten von Horst Frensel wider Erwarten "gut, mit einem blauen Auge" aus der Krise gekommen. Einige Betriebe seien sogar erfolgreich gewesen. Frensel gab aber zu bedenken, dass viele Konjunkturprogramme auslaufen, so dass ein "vorausschauendes Handeln der Garant für den zukünftigen Erfolg" sein wird. Für Gerhard Pompe, Vorsitzender des Steuerberater-Ortsverbandes Schaumburg, ist der Aufschwung "zumindest in einigen Branchen in Schaumburg" noch nicht angekommen. Weiterhin seien immer noch große formalistische Hürden zu überwinden. Es werde zwar immer von "Steuervereinfachung" gesprochen, die Realität sehe aber anders aus ("höhere Kosten, wenig Nutzen"). "Die Volksbank in Schaumburg wird für 2010 einen exzellenten Jahresabschluss präsentieren - ein Grund zum Dank an Mitglieder, Kunden und Mitarbeiter", sagte Joachim Schorling, Vorstandsmitglied der Volksbank in Schaumburg. In Schaumburg bewege sich etwas, auch wirtschaftlich. Das sei, so Schorling, auch ein Verdienst des Landrats Heinz-Gerhard Schöttelndreier, der sich über Jahre für Wirtschaft und Handwerk eingesetzt und die genossenschaftliche Bank immer positiv begleitet habe. "Landkreis und die Hauptverwaltungsbeamten - das ist ein Standortvorteil für Schaumburg, dazu kommen eine gesunde Kreditwirtschaft mit zwei Volksbanken und der Sparkasse", sagte Schorling.
"Wir hängen nicht am Tropf des Staates - wir sind Mittelstand und Partner des Mittelstandes und stehen auf gesunden Beinen", sprach Schorling Klartext. Umso ärgerlicher empfindet er die Bankenabgabe ("unglaublich"), "die letztendlich unsere Kunden zahlen müssen". Diese Abgabe zahlen die Banken erstmals in diesem Jahr auf Basis der Geschäftszahlen 2010 in den Restrukturierungsfonds ein, der 70 Milliarden Euro umfassen und für Rettungsmaßnahmen dienen soll. Mit der Bankenabgabe werden die Banken an künftigen Krisenkosten beteiligt. Schorling äußerte "große Sympathien" für die VR-Bank Westmünsterland, die den Rechtsweg beschreiten will. Es gebe Überlegungen, diesen Weg mitzugehen. "Die Volksbank wird so zur Absicherung von Hochrisikogeschäften der Großbanken herangezogen - wir sind aber eine heimatverbundene Bank", so Schorling, der noch auf ein Einsehen der Politik hofft. Foto: hb/m