1. Bedarfsfeststellung für eine IGS ist reif

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    BÜCKEBURG (hb/m). Mit "bürgerferner Ignoranz" und einer "lächerlichen Begründung", so die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Rat der Stadt gegenüber der Presse, seien die beantragten Integrierten Gesamtschulen (IGS) für Rinteln und Lindhorst abgelehnt worden. Zuerst setze die Landesregierung mit der geforderten Fünfzügigkeit eine "unvernünftig und unsinnig hohe Hürde", um damit hinterher ein Argument zu haben, die IGS zu verhindern. Sinkende Schülerzahlen treffen die bestehenden Schulformen ebenso. Trotzdem, so Cornelia Laasch und Bernd Schierhorn, komme niemand auf die Idee, den Schulformen Haupt-,

    Real-, Oberschule oder Gymnasium eine Fünfzügigkeit vorzuschreiben. Niemand könne aber schlüssig erklären, warum ausgerechnet die Schulform IGS nur in großen Schulen bestehen kann. Die beiden Ratsmitglieder sind davon überzeugt, "dass die Verhinderung ausschließlich parteipolitisch motiviert" ist und die Landesregierung insbesondere auf den kleinen Koalitionspartner und dessen "antiquierter schulpolitischer Auffassung" Rücksicht nimmt. Diese sei auch in Bückeburg auf dem Dreikönigstreffen der FDP klar geworden, wo "Frau Bödeker falsch behauptet habe, dass nur eine kleine Anzahl von Kommunalpolitikern eine IGS in Bückeburg" wolle.

    "Es wäre gut gewesen, den Antrag von Bündnis 90/Die Grünen genau zu lesen: er lautet ausschließlich auf Bedarfsfeststellung und der Befragung von Eltern", so die Grünen. Nach der Feststellung des Bedarfs könne diskutiert werden, ob und wann eine IGS in Bückeburg gegründet werden soll. Aus vielen Gesprächen mit betroffenen Familien wisse man, dass viele Eltern ihre Kinder gern auf eine IGS schicken würden, aber den langen Schulweg zur IGS Helpsen scheuen.

    Nach einer Erhebung des Gesamtschulverbandes Niedersachsen sei die Schulform IGS geeignet, "den individuellen Entwicklungspotentialen von Schülerinnen und Schülern Rechnung zu tragen, ohne frühzeitig zu selektieren". Deswegen würden auch mehr Schüler die Gelegenheit erhalten, "sich auf den Weg zum Abitur zu machen". Nachdem die Entscheidung in Hannover gefallen sei, gebe es keinen Grund mehr, den grünen Antrag auf Feststellung des Bedarfs in Bückeburg weiterhin auf Eis liegen zu lassen.