1. Sprache ist Schlüssel für Integration

    Neujahrsempfang der CDU-Mittelstandsvereinigung mit Aygül Özkan

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    BÜCKEBURG (hb/m). Cord-Heinrich Möhle, der Vorsitzende der Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung (MIT) der CDU, Kreisverband Schaumburg, konnte im Le Theule Saal des Rathauses zahlreiche Mitglieder und Freunde der Organisation zum Neujahrsempfang begrüßen. Mit dem 15. Neujahrsempfang konnte ein kleines Jubiläum gefeiert werden. Nach Wilfried Hasselmann zum Auftakt und unter anderem David McAllister, Hartmut Möllring, Uwe Schünemann, Elisabeth Heister-Neumann und Jürgen Gansäuer war es dem Vorstand in diesem Jahr gelungen, mit Aygül Özkan die erste muslemische Ministerin in Deutschland als Gastrednerin zu gewinnen.

    MIT-Vorsitzender Cord-Heinrich Möhle freut sich über viele Besucher beim 15. Neujahrsempfang.

    Die im Jahr 1971 in Hamburg geborene Aygül Özkan ist im Jahr 2004 in die Hamburger CDU eingetreten. Als Abgeordnete zog sie 2008 in die Hamburger Bürgerschaft ein. Im April 2010 wurde sie vom damaligen Ministerpräsidenten Christian Wulff als Ministerin für Soziales, Frauen, Familie, Gesundheit und Integration in die Landesregierung berufen. Die Gesellschaft wird immer älter. In Niedersachsen werden nach den Worten der Ministerin in 20 Jahren 2,16 Millionen Menschen, also nahezu jeder Dritte, älter als 65 Jahre sein. Der Anteil der Kinder und Jugendlichen sinkt dagegen von 20 auf 16 Prozent. Eine älter werdende Gesellschaft habe zur Folge, dass mehr Menschen krank und pflegebedürftig werden. Um in Niedersachsen eine optimale flächendeckende medizinische Versorgung zu erreichen, will Özkan auf die Allgemeinmedizin setzen.

    Zurzeit werde in zwei Landkreisen ein "Delegationsmodell" getestet. Wie in früheren Zeiten die Gemeindeschwestern, so soll das medizinische Personal chronisch Erkrankte besuchen. So könnten die Wartezeiten für die Patienten und die 16-Stunden-Arbeitstageder Hausärzte reduziert werden. Außerdem werde eine bessere Zusammenarbeit der Akteure vor Ort, Krankenhäuser, Ärzte und Krankenkassen und Pflegeeinrichtungen, angestrebt.

    "Eine alternde Gesellschaft bleibt nur dann menschlich, wenn pflegebedürftige Menschen möglichst in ihrem persönlichen Umfeld betreut werden", so Özkan. "Ambulant vor stationär", lautet ihr Motto.

    Der Ministerin ist bewusst, "dass wir Nachwuchskräfte in der Pflege brauchen". Schließlich gebe es in 20 Jahren rund 100.000 pflegebedürftige Menschen mehr. Man müsse den jungen Leuten aufzeigen, dass es sich um "sichere Arbeitsplätze in einem boomenden Markt" handelt. Zunächst gelte es, den Wegfall der Zivildienstleistenden zu kompensieren. Özkan möchte junge Menschen "für einen freiwilligen Dienst, ein freiwilliges soziales Jahr gewinnen".

    Eine gute Förderung von Anfang an schaffe gute Chancen für eine Integration. Je früher junge Migranten gefördert würden, desto weniger müsse man später reparieren. "Die deutsche Sprache ist der Schlüssel für eine Integration", so die Ministerin, die erwartet, "dass Chancen auch angenommen werden müssen".

    Foto: hb/m