BÜCKEBURG (hb/m). Die Bückeburger Grünen fordern vom Schulträger Landkreis Schaumburg eine Elternbefragung zur Bedarfsermittlung für oder gegen eine Integrierte Gesamtschule (IGS) in der Residenzstadt.
Nach Feststellung des Bedarfs könne man darüber diskutieren, ob und wann eine IGS in Bückeburg eingerichtet wird. "Viele Eltern würden ihre Kinder gern auf eine IGS schicken, scheuen aber den weiten Schulweg nach Helpsen", wissen die Stadtratsmitglieder der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, Bernd Schierhorn und Cornelia Laasch, aus eigenen Befragungen.
Die Grünen betonen gegenüber der Presse, "dass die IGS eine Schulform ist, die sich seit 40 Jahren bewährt hat und ungebrochenen Zulauf erfährt". Der Erfolg dürfe nicht einem "politisch motivierten Kreuzzug" zum Opfer fallen.
Als "kaum vorstellbaren Akt bürgerferner Ignoranz mit einer lächerlichen Begründung" bewerten die Grünen die von der CDU/FDP-Landesregierung erfundene kuriose Vorschrift, wonach eine staatliche IGS ausnahmslos nur bei jahrelanger Fünfzügigkeit aller Klassen genehmigt wird. Sinkende Schülerzahlen, so Schierhorn, betreffen alle anderen Schulformen ebenso.
Trotzdem komme niemand auf die Idee, Haupt-, Real-, Oberschulen oder Gymnasien eine Fünfzügigkeit vorzuschreiben.
Die in Hannover beschlossene Verhinderung ist nach Erkenntnis der Grünen ausschließlich parteipolitisch motiviert. Klar sei, dass die Landesregierung insbesondere auf den kleinen Koalitionspartner FDP und dessen "antiquierte schulpolitischen Auffassungen" Rücksicht nimmt.
Das sei auch beim Dreikönigstreffen der FDP deutlich geworden, als sich Brigitte Bödeker "mit der falschen Behauptung vergaloppierte", nur eine kleine Anzahl von Kommunalpolitikern wolle eine IGS in Bückeburg.
Dabei werde der IGS-Erfolg sogar durch eine Erhebung des Gesamtschulverbandes Niedersachsen untermauert. "Diese Schulform ist geeignet, den individuellen Entwicklungspotentialen von Schülerinnen und Schülern Rechnung zu tragen, ohne frühzeitig zu selektieren. Deswegen erhalten mehr Schüler die Gelegenheit, sich auf den Weg zum Abitur zu machen", heißt es dort.