MEINSEN-WARBER (hb/m). In den Städten Bückeburg und Stadthagen, aber auch in einigen Flecken und Dörfern, gibt es Freunde der plattdeutschen Sprache, die sich regelmäßig treffen, um diese Sprache zu pflegen und zu fördern. "Weshalb gibt es so eine Gruppe bie üsch upp‘n Dörpe nich, wu noch sou viele Lüe Platt kürt?", haben sich Wilhelm Rinne, Wolfgang Harting und Ernst Spannuth gefragt und am 23. September letzten Jahres erstmalig Interessenten an der plattdeutschen Sprache zu einem Treffen in den "Warber Krug" eingeladen.
"17 Frauen und Männer sind zum ersten Treffen erschienen", erinnert sich Ernst Spannuth. Die Gruppe ist in den folgenden Monaten auf 35 Mitglieder, auch Jüngere fühlen sich angesprochen, angewachsen und hat sich den Namen "De Twasloepers" gegeben, was so viel wie "Die Querdenker" heißt. Seitdem treffen sich jeden ersten Donnerstag im Monat, abends um 19.30 Uhr, Frauen und Männer, überwiegend aus Meinsen, Warber und Rusbend, aber auch aus Achum, Evesen, Stemmen, Helpsen und Meerbeck.
Jedes Treffen wird mit einem kleinen Vortrag eröffnet, ein Teilnehmer erzählt oder liest eine plattdeutsche Geschichte. Themen waren zuletzt "Von der Kokemasche‘inen tau‘er modernen Heizunge" oder "de Landwirtschaft frouer un vandore". Schon der in Meinsen aufgewachsene Karl Wehmeyer hatte 1983 in seinem Buch "Will eck eis säggen" in der Einleitung geschrieben: "Wi schölln düsse schöne ihrliche Sproake ouk uisen Kinnern un den jungen Lüen schenken."
Seit längerem bereits wird im Meinser Kindergarten jeden Donnerstag mit den fünf- und sechsjährigen Mädchen und Jungen "Platt gesprochen". Spielerisch lernen die Kinder plattdeutsche Gedichte und Lieder wie zum Beispiel das Martinslied: Maten, Maten jauen Maten … oder zur Laternenzeit: Eck joh mit me ‚iner Latüchten … Inzwischen wird auch in der Grundschule in Meinsen wöchentliche einmal "Plattdeutsch" angeboten, zunächst für die erste Klasse.